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Alle Forumbeiträge stammen von ausgewiesenen Experten...
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»querdenker«
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dorobot
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Hallo Herr Menting,
habe eben begonnen, ihre site zu durchstöbern und habe mir fest vorgenommen, sie mir in nächster zeit portionenweise zu gemüte
zu führen. auf den ersten blick (beim ersten lesen) haben bei mir gleich mal die alarmlampen zu leuchten begonnen, weil ich
vermutete, einen cleveren kreationisten vor mir zu haben, der es fertig bringt, mit intelligenten argumenten für seine überzeugungen
zu werben. inzwischen denke ich aber, dass sie ein origineller »querdenker« sind, der sich weigert, vorgekaute wahrheiten
unreflektiert zu übernehmen. diesen kritischen geist schätze ich sehr! in vielem bin ich mit ihnen gleicher meinung, z.B.
was die idealisierung der natur anbelangt und den damit verbundenen kulturpessimismus, der den eindruck vermittelt, als
ginge es uns in kürze an den kragen. wenn ich in meinem bekanntenkreis behaupte, dass es in der geschichte der menschheit
noch nie so vielen menschen so gut gegangen sei, wie heute, wird das als provokation empfunden und als behauptung, die dem
tagtäglich vermittelten bild in den massenmedien diametral widerspricht. ich fordere dann immer zu einem kleinen
gedankenexperiment auf: man versetze sich mal 30 jahre zurück und frage sich, ob man bereit wäre, wieder so zu leben
wie damals. das würde dann heissen, dass man auf grosse teile der informationstechnologie verzichten müsste, auf mobiltelefone,
gute bahnverbindungen, schadstoffarme autos, viele medizinische behandlungsmöglichkeiten usw. usf., und ich bezweifle, dass
auch nur ein einziger einen solchen rückschritt hinnehmen würde ohne das gefühl zu haben, in die steinzeit zurückkatapultiert
worden zu sein. aber das »die-guten-alten-zeiten«-syndrom ist eine kulturgeschichtliche konstante, und dass früher alles besser
war, wusste man schon immer. Wenn dann leute im ernst sagen, sie möchten keine kinder in diese kaputte welt setzen, erreicht
meine fassungslosigkeit neue rekordwerte!
beste grüsse
martin spinnler
zürich, 14.01.10
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Das Rätsel der verschwundenen Website der AG Evolutionsbiologie
Sehr geehrter Herr Menting,
Herr X hatte mich kürzlich freundlicherweise auf Ihre wirklich hervorragend gestaltete Homepage verwiesen, wo
ich mit größtem Interesse Ihren jüngsten Artikel bezüglich des anzunehmenderweise geschehenen Zerwürfnisses
zwischen Prof. Kutschera und Herrn Neukamm las.
Ihre diesbezügliche spekulative Darlegung ist sicherlich größtenteils richtig, läßt aber einen m. E. wichtigen
Gesichtspunkt unerwähnt: Martin Neukamm verbündete sich Ende 2008 mit Dr. habil. Hansjörg Hemminger,
dem »Weltanschauungsbeauftragten« der württembergischen Landeskirche, um gemeinsam Front gegen die
evangelikale Studiengemeinschaft »Wort und Wissen« zu machen, vor allem gegen Prof. Siegfried Scherer
und Dr. theol. Reinhard Junker, - die weltanschaulichen Erzfeinde sowohl von Neukamm, als auch Kutschera.
Vermutlich fühlte sich der sicher nicht uneitle Neukamm ziemlich »gebauchpinselt«, als lediglicher FH-Absolvent
von einem habilitierten Biologen als vollwertiges Gegenüber akzeptiert zu werden, und war vermutlich auch stolz
darüber, dieses Bündnis von Evolutionsbiologen und evangelischer Kirche zustandegebracht zu haben.
Kutschera hingegen dürfte mißfallen haben, dass im Gegenzug Hemminger (und in geringerem Ausmaß auch Dr. Andreas Beyer) fortan
die Homepage der vordem atheistisch-agnostischen AG Evolutionsbiologie dazu nutzen konnten, ihre spezielle Sicht der
Vereinbarkeit von christlichem Glauben und evolutionärem Naturverständnis darzulegen.
Diese Sichtweise läßt sich wohl am besten als deistisch klassifizieren: Danach habe der personale Gott der Bibel zwar die
Welt als Ganzes erschaffen, nehme aber keinerlei Einfluss auf weltimmanente Prozesse.
Dass es sich dabei aber um eine ziemlich dreiste Mogelpackung handelt, ist offensichtlich: Zum einen ist es für biblisches
Reden von Gott charakteristisch, vom immer wieder geschehenden wunderbaren Eingreifen Gottes in den Lauf der Dinge zu
berichten. Eine lediglich metaphorische Deutung ist in den meisten Fällen gar nicht möglich, weil die Wunder immer wieder
gewissermaßen als Beglaubigungen der Propheten als tatsächliche Sprachrohre des lebendigen Gottes angeführt werden.
Aber auch philosophisch macht der Deismus aus christlicher Perspektive keinen Sinn: Christlicher Glaube wäre sinnlos, wenn es
keine Beziehung zwischen Gott und Mensch geben könnte. Beziehung aber setzt Kommunikation zwingend voraus, und diese wiederum
kausale Interaktion. Wenn Herr Hemminger seine behauptete Non-Interferenz zwischen Transzendenz und Immanenz also zuende denken
würde, müßte er konsequenterweise auch von einer Nicht-Beziehung zu Gott ausgehen. Gebete wären dann lediglich
Selbstgespräche, - was Atheisten ohnehin für offensichtlich, und Agnostiker für wahrscheinlich halten.
Aus der aktuellen (sehr spärlichen) Homepage des »AK« Evolutionsbiologie lässt sich entnehmen, dass Kutschera auch die Dogmatik
der Amtskirchen als Spielart des Kreationismus ansieht. Auch wenn dies zu simplizistisch ist, so ist doch nachvollziehbar, dass
er keine gemeinsame Sache mit (im Orwell´schen Sinne) »doublethink«-Apologeten vom Schlage eines Herrn Hemminger machen will.
Freundliche Grüße,
Dr. Michael Seeber (Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Essen)
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Langjähriges Avatar des Chemieingenieurs Martin Neukamm in Internetforen, wie z. B. dem atheistischen Freigeisterhaus.
Neukamm war vor dem kürzlichen Zerwürfnis mit seinem Lebensabschnitts-Karriere-Mentor Ulrich Kutschera Gründungsmitglied
und umtriebiger Geschäftsführer der AG Evolutionsbiologie. Anlässlich einer von ihm gegen mich gerichteten verleumderischen
Untersellung habe ich ihn in Anlehnung an eine Bezeichnung des skrupellosen britischen
Biologen Thomas H. Huxley, der den Beinamen »Darwins Bulldogge« trug, auch schon mal als »Kutscheras Bulldoge« bezeichnet.
Julio Lambing kommentierte meinen Vergleich auf seiner Website wie folgt: »Ich finde man sollte die Kirche im Dorf lassen:
Da wird zwar aufgeregt und ängstlich-hysterisch verbellt, was fremd ist. Aber das erinnert doch eher an Havaneser,
Mops oder Chihuahua.«
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Wo kommen bloß die Schwulen her?
Eine Leserin aus Brandenburg machte auf den Artikel »Einfach auch mal Frau sein – Junge Echsen-Männchen haben
beim Flirten nie Stress« in der »Märkischen Oderzeitung« (MOZ) vom 05.03.09 aufmerksam:
»Am vergangenen Wochenende wieder Anschluss ans weibliche Geschlecht verpasst, weil zuviel aggressives
Testosteron mit anwesend war? Oder noch schlimmer: Weil die Damen schon wieder einmal alle vergeben waren?
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Da haben es die Eidechsen in Südafrika schlicht und
ergreifend einfacher – zumindest die der Gattung der Plattgürtelechsen, unter Interessierten auch als Platysaurus broadleyi bekannt.
Bei männlichen Vertretern der niedlichen Reptilienart haben südafrikanische und australische Forscher jetzt nämlich
etwas ganz Pfiffiges herausgefunden: Wer noch grün hinter den Ohren ist, aber schon mal flirten will, der gibt sich
einfach als Weibchen. So haben die Forscher herausgefunden, dass die Männchen nach ihrer Geschlechtsreife nicht
sofort die charakteristisch extravagante Färbung annehmen.
Das ist der Supertrick, um mit den eifersüchtigen und hoch aggressiven Geschlechtsgenossen keinen Stress zu bekommen
und mit den unzähligen Weibschen schon mal viel Spaß zu haben. Ein bisschen Travestie schadet eben nie. Einfach auch
mal Frau sein.«
Dem kann man nur – den Schlussakkord aus dem Schwulenartikel zitierend – hinzufügen: »Wie es schon in der 80-erJahre
Teenie-Komödie ›Bill & Tedd's verrückte Reise durch die Zeit‹ auch noch die Ergebnisse der modernsten Evolutionsforschung
vorwegnehmend hieß: ›Bunt ist das Leben...!‹«
G.M., 14.03.09
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Der Orkan Kyrill und die Archäologen
D. Helbig machte mich auf den Beitrag »Denkmalkiller ersten Ranges« in der Lippischen Landeszeitung vom 29.04.2008 aufmerksam:
»Der Orkan Kyrill hat im vergangenen Jahr nicht nur zahllose Bäume umgeknickt und Dächer abgedeckt, sondern auch viele Denkmäler zerstört.
›Der Orkan erwies sich als Denkmalkiller ersten Ranges‹, sagte Gabriele Isenberg, Direktorin der Abteilung Archäologie des
Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), bei der Vorstellung des Jahresberichts 2007 der LWL-Archäologie.
Der Schwerpunkt der Denkmalzerstörung lag im Sauerland. Aber auch die Wissenschaftler in Ostwestfalen-Lippe hatten Schäden zu beklagen.
So sei eine Stadtwüstung in Blankenrode bei Lichtenau von umstürzenden Bäumen in Mitleidenschaft gezogen worden, berichtet Daniel Bérenger, Leiter
der Außenstelle Bielefeld der LWL-Archäologie. ›Diese Information habe ich von einem Förster. Ich konnte mir leider noch kein Bild machen, da
der Ort noch immer unzugänglich ist‹, sagt Bérenger.
Auch bronzezeitliche Hügelgräber auf der Paderborner Hochebene seien nach dem Orkan noch nicht wieder freigelegt. Da die Waldarbeiter mit
schwerem Gerät arbeiten, fürchte ich
Schlimmes, wenn die Fläche geräumt wird‹, sagt Bérenger und ergänzt: ›Kyrill wird uns noch lange beschäftigen.‹«
D. Helbig kommentiert: »Ausgerechnet ein einziger rezenter Sturm soll angerichtet haben, was mindestens hunderte, sicher auch schlimmere, in
den letzten Jahrtausenden nicht geschafft haben. Erstaunlich, dass ein beamteter Archäologe nicht dorthin gelangen kann, wohin ein
verbeamteter Förster es schafft. Ein Archäologe mit Herzblut würde nichts ›befürchten‹, sondern Schlimmes vor Ort zu verhüten versuchen.
Hier stellt sich einer selbst als Stubenhocker dar, der als letzter von Kyrill ›beschäftigt‹ wird.«
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Der Bodenkrieg nach dem Orkan oder was Kyrill uns alles so über den Umgang mit dem Naturerbe »Boden« gelehrt hat!
Kommentare aus Mountainbiker-Foren:
»Auf meiner gestrigen Tour, für die ich extra eine über 100 km weite Anreise in Kauf genommen habe, war ich ziemlich
wütend über die Holzeintreiber; große Teile der Strecke waren nur mit geschultertem Bike zu passieren, massive
Verzögerungen durch Umfahrungen und Umkehren gab es zuhauf.
Zahlreiche, in manchen größeren Waldabschnitten komplett alle Wege waren durch schweres Gerät vollkommen zerstört.
Badewannentiefe schlamm- oder wassergefüllte Furchen über fast die gesamte Wegeslänge, innerhalb der Wälder
sieht es z.T. aus wie nach Bombenangriffen, vor allem macht sich überall starke Erosion breit.
Besonders ärgerlich war die Zerstörung eines mittelalterlichen Hohlweges, wo sich in dem uralten Natursteinpflaster
die Riefen der alten Kutschenreifen eingefräst haben, und der seitlich von uralten knorrigen Heckenbäumen eingefasst
war: Zur hangabfallenden Seite ist durch die überbreiten schweren Waldfahrzeuge fast die gesamte Baumhecke weggedrückt
worden, und fällt den Abhang herunter, das Jahrhundertealte Pflaster ist vom Gewicht der Reifen und durch einsetzende
Erosion größtenteils zerstört.
Selbst ausgeschilderte Wander- und MTB-Strecken wurden bis zur völligen Unfahrbarkeit zerstört; warum obendrein an
vielen Wegen immer gleich mehrere frisch gefällte Bäume (mit voller Astkrone) quergelegt wurden, sodass Wanderer
und MTBiker in riskantem und gefährlichem Manöver auf steilen Hängen einen Umweg laufen müssen, entzieht sich
meinem Verständnis.
Es gab dazu aber schon jede Menge Threads, und man kommt nicht weiter solange das Recht einiger weniger
Privatbesitzer auf o.g. Nutzung des Gutes ›Wald‹ scheinbar unumstößlich festgeschrieben ist, wie zu alten Feudalzeiten.«
PANEM ET CIRCENSES
»Der Niederrheiner weiß nichts, kann aber alles erklären!«
Mountainbiker »Schwarzwild«, 09.03.08
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»Mit Wald wird wieder Geld verdient, deshalb hauen die ab wie am Amazonas. In den Staatsforsten wie im Privatwald. Die Rückearbeiten
werden gezahlt nach Festmetern an Kleinstunternehmer vergeben. Davon gibt es mittlerweile so viele, dass man die Schweine damit
füttern könnte, ausgesteuerte Forstleute, Nebenerwerbslandwirte und gescheiterte Landmaschinenmechaniker.
Hier hat es auf einem Berg wenig bekannte Mauerreste aus gallo-romanischer Zeit; die haben es geschafft, das Wenige was erkennbar
war, total zu zerwühlen. Ein zuvor gut erhaltener Kaminsims mit Mosaikresten liegt jetzt dort mehrfach durchbrochen und in den Dreck gefahren.«
Mountainbiker »Ilex«, 09.03.08
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»Ein sehr schöner Artikel, der das ganze auch mal unabhängig betrachtet! Es ist nämlich vollkommen richtig, dass es den Förstern
und Jägern in erster Linie um ihren eigenen Nutzen geht!
Es ist ihr Holz, von dem sie größtenteils leben. Und da ist nur verständlich, dass sie um ihren Lebensunterhalt bangend mit schwerem
Gerät den Wald zerstören... Das ich nicht lache!
Wer im Glashaus-Holz-Harvester sitzt, sollte nicht mit Steinen auf die armen Biker werfen!
Übrigens sehr schöne und informative Webseite, die du da hast!«
Mountainbiker »donogl«, 09.03.08
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Nachbemerkung:
Die starke wirtschaftliche Komponente bei Nutzung des Waldes wird von der Öffentlichkeit unterschätzt. Damit dies so bleibt und
die Forstwirtschaft die intensive Holznutzung weiterhin unbehelligt von anderen Nutzungsansprüchen durchführen kann, propagiert
sie ein Bild von der Waldnutzung, das mit der Realität kaum etwas zu tun hat.
Die tatsächliche Nutzungsintensität verschleiernd, wird von einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung (»Holznutzung ist Waldpflege«)
schwadroniert, die die vielfältigen Wohlfahrtswirkungen des Waldes (»Klima-, Wasser-, Boden-, Arten-, Lärm- und Erholungsschutzfunktionen«) sichern würde.
Die zwei wichtigsten »Funktionen« des Waldes werden dabei regelmäßig unterschlagen, nämlich die auf Gewinnmaximierung zielende
Holzproduktionsfunktion und die der Befriedigung der jagdlichen Leidenschaft dienende Revierfunktion. Abgesichert wird diese
Schieflage durch die forstliche Propagandafunktion.
Die verklärt den Wald zu einem idyllischen Ort, an dem das »Naturwunder Holz« produziert und geerntet wird. Allerdings auch einem sensiblen Ort,
den Waldbesucher nur in kontemplativer Absicht (»stille Erholung«) und niemals abseits der Wege betreten sollten.
Sicherlich hat Orkan »Kyrill« so manchem Waldbesucher die Augen geöffnet und gezeigt, was von solcherlei ›Bambifizierung‹ des Waldes zu halten ist.
Weshalb aber die großen Naturschutzverbände zum rabiaten Umgang der Forstwirtschaft mit dem deutschen Nationalheiligtum »Wald« schweigen,
bleibt rätselhaft?
G.M., 08.04.08
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Warum sich die Archäologen so schwer mit der Geschichte tun...
Sehr geehrter Herr Menting,
ich habe Ihren Beitrag über die römische Expansion in Germanien sehr interessiert gelesen.
Tacitus schrieb sein Werk ca. 90 Jahre nach der Geschichte mit Varus. Er war auf das Material angewiesen, was er
offiziell bekam. Und er war dem römischen Glauben angehörend. Das drückt sich in seinem Werk ungefähr so aus:
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Ein römischer Feldherr fällt nicht einfach vom Pferd und stirbt an seiner Wunde. Nein, hier muss eine germanische
Riesin herhalten, die dem Helden seinen Tod ankündigt (siehe Drusus). Bestes römisches Theater!
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Eine römische Legion wird auch nur besiegt, wenn
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Der Feind mehrfach überlegen ist.
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Der Feldherr (Varus) blöd ist. Habgier verstärkt dieses Bild noch.
-
Verrat im Spiel ist und der germanische Verräter auch noch Frauen entführt und entehrt.
-
Die germanischen Götter schlechtes Wetter schicken.
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Das Gelände für die Römer ungünstig ist.
-
Durch Feigheit der eigenen Anführer.
Hier haben wir jetzt die ganze Palette des Bösen.
Tacitus gibt aber versteckt einen Hinweis. Er schreibt zwar, dass die Legionen durch Intrigen der Germanen an verschiedenen
Orten zur Schlichtung kleinerer Streitigkeiten aufgeteilt waren, was aber durchaus auch heißen könnte, diese Legionen waren
vorrangig mit dem Aufbau der Infrastruktur an Lippe, Lahn und Weser beschäftigt?
Ich möchte den Beitrag von Herrn Barkowski [siehe folgenden Forumbeitrag] noch um einen weiteren Punkt ergänzen.
Mir ist beim lesen der von Tacitus geschilderten Feldzüge aufgefallen, dass die Schlacht am "Idistaviso" die einzige offene
und von beiden Seiten vorbereitete Feldschlacht ist. Dabei kommen mir die unterschiedlichsten Überlegungen. Fühlte sich
Arminius so stark, Germanicus "offen" entgegen treten zu können oder gab es einen noch viel wichtigeren Grund?
Betrachtet man die von Tacitus genannten Örtlichkeiten, sieht man, dass es der einzige Feldzug des Germanicus ist, bei dem
die Cherusker unmittelbar bedroht werden. Jetzt musste Arminius handeln und die Römer aufhalten. Er wusste, dass die Lebensmittelvorräte
der Römer begrenzt waren. Er kannte auch die Schwächen der rückwärtigen Verbindungen seines Gegners. So schildert uns Tacitus von einem
Angriff der Germanen auf die rückwärtigen Verbindungen. Dann folgt die Schlacht in der die Germanen unterliegen Nach der Schlacht werden die Toten geplündert, die Verwundeten versorgt und der Feldherrnhügel errichtet. Das alles kostet Zeit und damit Lebensmittel, die für ein weiteres Vordringen der Römer in das Gebiet der Cherusker nötig gewesen wären. Auf dem Rückmarsch werden dann die römischen Legionen am "Angrivarierwall" wieder nach Art der Germanen bekämpft
Wer war nun der eigentliche Sieger dieses Feldzuges?
Und noch eine Sache fiel mir auf: Die Römer kamen von der Weser und wollten zu den Cheruskern. Auf diesem Weg liegt aber nicht
Kalkriese. Hatte eventuell doch Knoke recht gehabt als er bereits 1885 am Kalkrieser Berg die Schlacht des Caecina vermutete?
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Schindler, 13.12.07
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Hallo Herr Menting,
vielen Dank für Ihren, wie ich finde, sehr gut formulierten Beitrag. Es hat nur ein paar ›kleinere‹ Schönheitsfehler:
Den Hinweis auf das Römerlager Hedemünden bekam Herr Dr. Grote nicht von einem Raubgräber, sondern von meinem Freund Rolf Nowack.
Der hat Dr. Grote schon vor mehr als 20 Jahren diverse Wall- u. Burganlagen in Südniedersachsen auf den Tisch gelegt. Nur hat dieser
es in seinen Publikationen (Frühmittelalter etc.) regelmäßig ›vergessen‹, Herrn Nowack zu erwähnen. Konkurrenz schaltet man immer
noch am besten aus, wenn man sie ›mundtot‹ macht. Des weiteren waren die Tagesmarschleistungen der Römer in ›Friedenszeiten‹ nicht 25 km,
sondern 18 km. Bei Eilmärschen waren es bis zu 30 km.
Zu Varus ist zu sagen, dass dieser im so genannten ›Niemandsland‹ gestorben ist. Welches Niemandsland? Dio Cassius schreibt, dass die
Römer einzelne, aber zusammenhängende (!) Gebiete besetzt haben. Die Germanen bzw. Kelten hatten freie Zonen zwischen ihren Grenzen, welche
meist die Flüsse waren (siehe z. B. Bructerer und Sigambrer die Lippe; Cheruscer und Chatten die Werra und Weser). In diese freien Zonen
stießen die Römer vor. So tat man keinem Stamm unrecht bzw. beging keine Landverletzung – zumindest vorerst! Daher auch die Rhein- und
Lippekastelle sowie die Kastelle an der Lahn, Eder, Werra, Emmer, Leine und Main.
Dies änderte sich erst mit Varus. Mit ihm änderten die Römer ihre Taktik. Warum? Der Grund ist einfach und simpel. Da die Römer die Grenzen
zwischen den Germanen kontrollierten, waren diese von dem jeweiligen Nachbarstamm isoliert. Der Krieg in Pannonien dauerte ja noch an. Varus
bekam die Order die Daumenschrauben anzuziehen. Germanien musste nun Abgaben leisten. Der Krieg hatte schon Unmengen gekostet. Das widersprach
natürlich der germanischen Natur, denn nun wurde man wie eine tributpflichtige Provinz behandelt.
Durch das ›Spinnennetz‹, das die Römer an den Flüssen angelegt hatten, konnte man sich nicht mehr so einfach zusammenrotten wie
vorher (z. B. bei Schlacht von Arbalo 11 v. Chr., in der Drusus gegen die Sigambrer, Cheruscer und Chatten kämpfte). Nichts entging
den Römern zwischen Rhein und Weser. Sie hätten sofort darauf reagieren können. Eine List musste herhalten. Die Heere mussten geteilt
werden! Warum die Teilung? Varus wäre nicht untergegangen, wenn die 17., 18. und 19. Legion zusammen marschiert wären. Das wusste
Arminius aus vorangegangenen Gefechten seines Vaters und Onkels (siehe z. B. den siegreichen Drusus mit seinen drei Legionen bei Arbalo).
Deshalb gab es die Varus-Schlacht so nicht! Wie aber sonst? Varus wurde über den Sommer von den Cheruscern in ihr Land an der Weser um Rat
gebeten. Wer könnte das besser als er, der doch ein großer Verwaltungsfachmann war. Wir können das heute noch beobachten. Zum Beispiel
bei dem Konflikt zwischen Indien und Pakistan. Wer schlichtet? Großbritannien, die ehemalige Kolonialmacht! Also zog Varus von Waldgirmes
an der Lahn (Forum 44 x 44m mit Reiterstatue des Augustus und Amtssitz des Varus!) mit der vermutlich 17. Legion an die Weser.
Warum die 17. Legion? Diese stand vorher in Straßburg, eine Gürtelschnalle gibt darüber Auskunft. Und von Straßburg komme ich direkt nach Mainz!
Asprenas (Legat unter seinem Onkel Varus) wurde mit der 14. und 21. Legion in dem Marschlager bei Waldgirmes (vgl. angebliches Baulager neben
der Stadt – so ein Unsinn!) zurückgelassen, um den Oberrhein abzusichern. Daher der Streit zwischen Asprenas und Varus. Asprenas wollte Varus
zur Absicherung begleiten, er traute dem Frieden nicht. Varus wusste, dass dann der Rhein ohne Schutz wäre, also musste Asprenas zurückbleiben.
In Waldgirmes finden wir auch das »einzige Werk dreier Legionen« (Tacitus), das später von Germanicus bei seinem Einfall ins Chattenland
in 14 n. Chr. besucht wurde. Hier wurde falsch übersetzt bzw. das Geschehen ins Jahr 15 n. Chr. verlegt!
Waldgirmes war die Schaltzentrale!!! Neuere Funde belegen die Anwesenheit bis 16 n. Chr.! Wo waren aber die 18. und 19. Legion? Diese waren
an der Lippe aufgeteilt (vgl. Dio Cassius, der schreibt, dass Varus seine Legionen im Land nicht zusammengehalten hatte). Jetzt schnappt die
Falle zu! Varus war mit seiner 17. (?) Legion im Cheruscerland zwischen Eggegebirge und Weser von den anderen zwei Legionen abgeschnitten. Die
Pässe wurden von den Germanen besetzt, damit die anderen zwei Legionen nicht gewarnt wurden. Denn im Gebirge konnten die Römer ihre Taktik nicht
ausspielen (siehe Fastniederlage des Drusus bei Arbalo!).
Nachdem Varus vernichtet war, griff man nacheinander die beiden anderen Legionen an , welche sich in den Lagern an der Lippe verschanzt hatten.
Daher die 3 ½ Tage! Die Umstände dazu beschreibt Paterculus sehr genau. Bis auf Aliso konnte sich keines der Lager halten. Die Reiterei wollte
nach Waldgirmes fliehen, wurde aber geschnappt. Asprenas wurde von versprengten gewarnt und sicherte die untere Rheingrenze ( das war seine wahrhaftige Tat! ) vor
dem Einfall der Germanen in Gallien.
Warum wohl griff Germanicus zuerst die Marser, dann die Chatten, Bructerer und zum Schluss die Cheruscer an? Warum finden wir Zeugnisse der 18. und 19. Legion,
um Beispiel Bleibarren der 19. Legion, aber nichts von der 17.? Warum wurde in Kalkriese kaum Soldatengeld (Asse, Dupondien ) mit dem
VAR-Gegenstempel (die Buchstaben »VAR« verweisen auf den amtierenden Statthalter also Varus) gefunden, dagegen aber in Waldgirmes, das bisher erst zu 15 % ausgegraben wurde?
mfG
Michael Barkowski, 05.10.07
Kontakt: michael_barkowski@web.de
Nachbemerkung:
Michael Barkowski hat in seinem Forumsbeitrag einige ebenso interessante wie provokante Gedanken zur Taktik des römisches Aufmarsches in Germanien und zum Ablauf
der Varusschlacht formuliert. Sehr überzeugend finde ich seine Darstellung, dass die Römer zunächst in die Pufferzonen zwischen den germanischen Stämmen vorgestoßen
sind und sich auf diese Weise spinnennetzartig in Germanien festgesetzt haben, ohne die Stämme direkt zu unterwerfen (und zu provozieren).
Etwas weniger überzeugend, finde ich seine Ausführungen über den strategischen Verlauf der Varusschlacht. Ich stimme ihm zu, dass die völlig überraschende
Entdeckung der römischen Stadtgründung (Civitas) Waldgirmes in den strategischen Ablauf des Schlachtgeschehens mit einzubeziehen ist. Ob aber Waldgirmes gleich
zu einer »Schaltzentrale« der Varusschlacht stilisiert werden muss, sei dahingestellt. Zumindest ist dies angesichts der gut dokumentierten Lagerketten an
der Lippe – insbesondere auch für einen Westfalen – ein schwer verdaubarer Brocken!
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Laborjournal-Hintergrundbericht »Angriff auf einen Evolutionsbiologen«
In der Juniausgabe der Zeitschrift Laborjournal
(2007) erschien ein ausführlicher Hintergrundbericht zu meinem Website-Beitrag
»Von
Egeln und Egeln«. In dem »Angriff auf einen Evolutionsbiologen«
übertitelten Bericht kommt der Redakteur Hubert Rehm zu dem Ergebnis,
dass alle meine Vorwürfe gegenüber Kutschera haltlos sind.
Doch damit nicht genug, er stellt klar, dass Kutschera nicht nur vollständig entlastet, sondern vielmehr selber
ein Opfer des harten Konkurrenzkampfes im Wissenschaftsbetrieb sei. Kutschera hatte offenbar Rehm davon
überzeugen können, dass der amerikanische Egelforscher Mark Siddall mit Erkenntnissen hausieren geht, für die ihm
der Ruhm zusteht.
Nicht zuletzt diese Darstellung hat den renommierten Egelspezialist Clemens Grosser (Leipzig) veranlasst, eine
umfangreiche Stellungnahme zu dem Laborjournalbericht zu verfassen. Sie kann wie folgt resümiert werden:
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Auch noch fast 18 Jahre nach der Wende befördert der Bericht Klischees über die zweifelhafte Qualität von
Forschungsergebnissen aus der ehemaligen DDR.
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Dem verantwortlichen Redakteur Rehm mangelt es trotz seiner Recherchen schlicht an Fachkompetenz, um zu strittigen
Egelfragen Stellung zu beziehen.
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Die bedauerliche Anonymität der hinzugezogenen Gutachter korreliert zumindest in einem Fall mit Arroganz und
mangelndem Fachwissen.
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Die »bemerkenswerten Erkenntnisse« in dem von Rehm lobend hervorgehobenen Beitrag von Kutschera (2006)
über Hirudo verbana und H. medicinalis wären von ihrem Niveau und ihrer Aktualität her besser in einer Liebhaber- als in einer
Fachzeitschrift aufgehoben gewesen.
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Kutscheras vermeintlich ›bahnbrechende« Kreuzungsexperimente zwischen den vorgenannten
Egel-Arten sind methodisch völlig unzureichend durchdacht und daher nicht
geeignet, um als gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse publiziert zu werden.
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Aus fachlicher Sicht bleibt rätselhaft, was Kutschera in seinem im Laborjournal angekündigten
Nature-Kurzbeitrag gegenüber dem von ihm kritisierten amerikanischen
Egelspezialisten Mark Siddall klarstellen oder einklagen könnte.
Den vollständigen Text der Stellungnahme finden sie hier:
[Grosser-LJ-Replik, PDF-Datei, 276KB]
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Von Egeln und Engeln
Als Reaktion auf meinen Beitrag »Von Egeln und Engeln« veröffentlichte U.Kutschera die Gegendarstellung »Der Kasseler ›Lügenprofessor‹« auf der Website der AG Evolutionsbiologie. Eine
Gegendarstellung, in der mir erneut juristische Schritte, diesmal wegen »öffentlicher Verleumdung« bzw. »Beamtenbeleidigung« [!] angedroht wurden.
Etwas später erhielt ich als Reaktion auf meinen offenen Brief vom 17.04.07 an die Mitglieder der AG Evolutionsbiologie folgendes (recht höfliche) Schreiben
(23.04.07) vom Justiziariat der Universität Kassel:
[Ihr] Offener Brief an die Mitglieder AG Evolutionsbiologie vom 17.04.2007
Sehr geehrter Herr Menting,
ich hätte keinen Anlass, mich an Sie zu wenden, wenn Sie im Internet lediglich über die taxonomische Einordnung von Platt-, Schlund- oder Rüsselegeln streiten würden.
Da Sie in diesen Zusammenhang ehrverletzende Äußerungen über einen an der Universität Kassel tätigen Hochschullehrer verbreiten, muss ich Sie dringend
bitten, dies künftig zu unterlassen. Bezeichnungen wie »autodidaktischer Anfängerprofessor«, »Lügenprofessor« [habe ich direkt nicht geschrieben, G. M.]
und »Selbsttäuschungsprofessor« sind als beleidigende Attribute anzusehen, deren Verwendung strafrechtlich geahndet und gegen die zivilrechtlich mit
strafbewehrten Unterlassungserklärungen vorgegangen werden kann. Ich erwarte, dass Sie Aktivitäten dieser Art künftig unterlassen.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
(...)
[Man kann nur hoffen, dass das Justiziariat der Universität Kassel Kutschera, der
keine Gelegenheit auslässt, Evolutions(theorie)kritiker zu diffamieren, ein
ähnliches Schreiben geschickt hat. G. M.]
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Illig und kein Ende – Der Herausgeber, der Streitpunkt Evolution, die Buntbarsche und der Sinn des Leben
Als Reaktion auf den Beitrag »Illig und kein Ende...«, in dem auch der diffamierende Diskussionsstil des Vorsitzenden der
AG Evolutionsbiologie Dr. Ulrich Kutschera kritisiert wurde, kam es zu einem heftigen verbalen
Schlagabtausch (in dem mir sogar rechtliche Schritte angedroht wurden) zwischen der AG Evolutionsbiologie und mir.
Der Blogger Christoph Heilig kommentiert den Streit in seinem Blog »EVOLUTION VS. SCHÖPFUNG - evolutionsbiologen-vom-vdbiol-im-test« wie folgt:
»Mit folgendem Dokument hatten die genannten [AG Evolutions-]Biologen sogar mich überzeugt:
http://www.evolutionsbiologen.de/menting.html
Naja... als ich dann Mentings Sicht der Dinge erfahren durfte, war ich mal wieder überwältigt von der mir erneut vorgeführten
Tatsache der Beeinflussbarkeit meiner Meinung durch geschickte Falschdarstellung.
Selbst ich, der ich die angewandte Methodik durchaus kenne, unterliege ihrer Durchschlagskraft immer wieder.
http://www.kritische-naturgeschichte.de/Medien/Offener_Brief_AGEvobio.pdf«
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Explosive Artbildung bei ostafrikanischen Buntbarschen
Kommentare aus dem »Malawipoint-Cichliden-Forum«:
»Hier ein wirklich interessanter Bericht zu unseren Lieblingen.«
»In dem Bericht scheinen sich ein paar Fehler eingeschlichen zu haben, z. B. S.11 die Gattung Ramphochromis gehört meines
Wissens nach nicht zum Artenschwarm, zu dem die übrigen Malawis gehören.« [meines Wissens doch, G.M.]
»das ist hochinteressant!!! ---> und nach meiner Auffassung einer der wichtigsten Berichte aktuell!!!«
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Über Größen: Illig und kein Ende – Der Herausgeber,
der Streitpunkt Evolution, die Buntbarsche und der Sinn des Leben
Mein Beitrag »Illig und kein Ende« hätte in Teilen auch »Kutschera und kein Ende« lauten können. Diese Auffassung scheint auch
Prof. Dr. Ulrich Kutschera zu sein, denn der fühlt sich in seiner Funktion als Vorsitzender der AG Evolutionsbiologie von
meinem Beitrag so betroffen, dass er zusammen mit seinem Adlatus Martin Neukamm eine Stellungnahme verfasst und
in den News-Ticker der Website der AG Evolutionsbiologie
eingestellt hat. In diese Stellungnahme wird mir unterstellt, was die beiden Autoren seit Jahren unverfroren praktizieren,
nämlich Andersdenkende mit einer »böswilligen Diffamierungskampagne« zu überziehen.
Diplom-Geograph Christopher Handmann diffamiert die AG Evolutionsbiologie
Der Geograph Christopher Handmann überzieht seit einiger Zeit die AG Evolutionsbiologie mit einer böswilligen Diffamierungskampagne.
Menting ist wortgewaltig und aggressiv. Er zieht in Internetforen und Texten in blinder Polemik sowie mit beißendem Spott
gegen all diejenigen zu Felde, die er als Vertreter der »Standardwissenschaft« ansieht. So kritisiert Menting immer wieder
das international anerkannte Verfahren des »peer-review«, verunglimpft den universitären Wissenschaftsapparat
als »innovationsfeindlich und irrtumsanfällig«, stilisiert Außenseiter-Theorien zu fortschrittlichen Lehrgebäuden und hält
einen großen Teil der nacheiszeitlichen Chronologie sowie weite Bereiche der Evolutionstheorie schlichtweg für falsch.
Behauptungen, wie dass der Synthetischen Evolutionstheorie »zwischenzeitlich auch ihr Forschungsprogramm abhanden gekommen« sei, »weil
sie vor dem Problem der Makroevolution kapitulieren musste«, lassen ebenso auf eine verzerrte Wahrnehmung schließen,
wie die rüde Disqualifizierung des Lebenswerks des renommierten Harvard-Professors Ernst Mayr, dessen Positionen er stellenweise
als »unerträglich und dumm« abkanzelt. Und über T.H. Huxley schrieb Menting einst: »Er log für Darwin und aus Skrupellosigkeit«.
Menting äußerte sich bislang nicht über seine religiöse Motivation, verweist aber unter dem Deckmantel wissenschaftlicher
Publikationen (z.B. in einem Artikel über die Evolution der Buntbarsche) auf das kreationistische Grundtypmodell, so als
handele es sich um einen fundierten wissenschaftlichen Ansatz.
In seinem jüngsten Aufsatz muss sich nun der Vorsitzende Prof. Dr. Ulrich Kutschera vor den Richterstuhl Mentings zerren und
unter Verweis auf H. Illig als »ahnungsloser Herumschwadronierer« und »skrupelloser Großinquisitor« titulieren lassen.
Menting spricht von »vorsätzlicher Verstümmelung von kritischen Texten«, hält Kutschera vor, Fakten zu »unterschlagen« und »›saudumm‹ über
Sachen daher zu reden«, von denen er »›null‹ Ahnung« habe. Was im Zuge solchen Entgleisungen auf der Strecke bleibt, ist allerdings die
Reputation des Diplom-Geographen. Angesichts der rigorosen Kompetenzbeschneidung seitens Herrn Menting muss man sich fragen, welche
Kompetenzen er selbst im Bereich der Biologie und Chronologie aufweisen kann, hat er doch bislang kaum einen Artikel zum Thema Chronologie,
Evolution, Kreationismus oder Wissenschaftstheorie in anerkannten Fachzeitschriften veröffentlicht. Wir haben daher das wissenschaftliche
Original-Werk des Herrn Diplom-Geographen über das web of science evaluiert. Für den Zeitraum 1994 - 2006 findet sich
unter »Menting, G. (wie auch den Autoren Illig, H. und Zillmer, H.-J.)« der Vermerk: »your search found no records«, während z.B.
unter Schierwater, B. oder Kutschera, U. 39 (bzw. 54) englischsprachige Publikationen in peer-reviewed Journalen aufgelistet sind.
Wir wollen darauf hinweisen, dass das web of science nur Journals erfasst, die im Science Citation Index verzeichnet sind.
Einige peer-referierte Periodika, die z.B. im Zoological Record erfasst sind, sowie englischsprachige Buchbeiträge, deutschsprachige Titel etc.
zählen hier nicht. Buchpublikationen sind ebenfalls nicht erfasst. Diese Evaluation zeigt, dass die Herren G. Menting, H. Illig und H.-J. Zillmer
durch keine einzige referierte wissenschaftliche Publikation, die im SCI aufgenommen ist, qualifiziert sind.
Natürlich darf in einer freien Gesellschaft jeder seine Meinung äußern, und jeder darf seine Argumente darlegen. Niemand darf
aber andere Personen durch unflätige Bemerkungen verunglimpfen und ihre Verdienste in Abrede stellen. Ein solches Verhalten ist
nicht etwa nur unfein, sondern intellektuell unredlich, infam und verleumderisch. Auch wenn wir mit den Argumenten und Positionen
unserer Gegner hart (manchmal vielleicht sogar zu hart) ins Gericht gehen und uns auch nicht scheuen, diese
als »Pseudowissenschaft« zu charakterisieren, sollten aber doch die Personen, die hinter diesen Positionen stehen, respektiert
werden. Bei aller Härte in der Auseinandersetzung erkennen wir die wissenschaftliche Reputation von Prof. Siegfried Scherer und
Dr. Reinhard Junker und ihr Fachwissen im Bereich der Biologie an. Personen jedoch, die derart aggressiv und borniert auftreten,
wie Herr Menting, können wir nicht Ernst nehmen. Leider waren in der Vergangenheit viele Mitglieder der AG blauäugig genug, mit
Menting diskutieren zu wollen. Dies kann, wie sich inzwischen gezeigt hat, nur schief gehen. Mentings Machwerke sollten als
abschreckende Beispiele dienen, die zeigen, dass Demagogie auch unter dem Deckmantel der Berichterstattung in Erscheinung treten kann.
Martin Neukamm / Ulrich Kutschera
Siehe hierzu auch meinen offenen Brief an die Mitglieder der AG Evolutionsbiologie in der Rubrik »Briefe für Leser«
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Bilderwelten: ›Größtes Massensterben der Erdgeschichte war hausgemacht‹
Anlässlich einer Unklarheit über die tatsächlich freigesetzte kinetische Energie beim Aufschlag des Chiemgau-Impaktors hatte ich bei Prof. Dr. Kord Ernstson, dem verantwortlicher Ansprechpartner
des Chiemgau-Impact-Research-Team (CIRT), per Mail nachgefragt. Zudem hatte ich mir erlaubt, ihn auf den Bilderwelten-Beitrag »Größtes Massensterben der Erdgeschichte war hausgemacht« auf meiner
Internetseite aufmerksam zu machen. Ich erhielt folgende freundliche Antwort (erläuternde Zusätze in eckigen Klammern von mir):
Sehr geehrter Herr Menting,
herzlichen Dank für Ihr Mail, Ihre kritischen Anmerkungen zu unserer Impakt-Energieberechnung und - insbesondere - Ihre
erfrischenden Betrachtungen zur wissenschaftlichen Impakt-Szene.
Das Megatonnenäquivalent beim Chiemgau-Impakt hat Dr. Rappenglück ebenfalls mit dem lpl-online-Programm [internetverfügbares
Programm zur Abschätzung der kinetischen Energie, die bei Impakten freigesetzt wird] berechnet, […]
Zur Frage Geologie und Impakt könnte ich ein ganzes Buch schreiben. Ich arbeite seit über 30 Jahren auf dem Gebiet und habe die Entwicklung ›Ries als Impakt‹ in den 60er Jahren
bis zu Chicxulub/KT [=Kreide-Tertiär-Impaktor] und PT [=Perm-Trias]-Grenze miterlebt. Und zu ›Ihrem‹ [von mir als Musterbeispiel kritisierten] Herrn Hölder und dem Ries
kann ich gut den Prof. Amstutz gesellen, der in einem 1964 erschienenen Lehrbuch über Sedimentologie explizit geschrieben hat (sinngemäß aus dem Englischen übersetzt): Er versteht
gar nicht die gegenwärtige Aufgeregtheit über Impaktstrukturen auf der Erde, wo solche Strukturen doch keine größere Bedeutung als Fliegende Untertassen haben dürften.
Am eigenen Leibe habe ich die Kontroversen schon lange vor der Chiemgau-Diskussion heftigst zu spüren bekommen, wie Sie auf unserer Webseite www.impaktstrukturen.de im Detail
nachlesen können. In den siebziger Jahren glaubte ich, dass mit der Impaktforschung ein frischer Wind in die Geowissenschaften geblasen würde, ich glaubte an einen Aufbruch analog
zur Entwicklung der Plattentektonik. Heute bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass es kaum eine Disziplin in den Geowissenschaften gibt, die derart verkrustet ist wie die Impaktforschung.
Das liegt nicht allein an der Geologie und den Geologen, sondern an der Impaktforschung selbst.
Die Impaktforschung wird von einem Klüngel beherrscht, der sagt, was geforscht werden darf und was nicht, der die Geldverteilung beherrscht und vor allem - besonders einschneidend - bestimmt,
was publiziert wird und was nicht publiziert wird. Man kann ja durchaus über neue Ideen, Hypothesen, Modelle sehr unterschiedlicher Meinung sein, aber wenn das nicht einmal zur Diskussion zugelassen
wird und nur der Konsens auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner gepflegt wird - was ist Wissenschaft dann noch wert.
Der von Ihnen zitierte X. aus Y. [anonymisiert] tut sich besonders hervor, Wissenschaft zu verhindern. Und er hat alle Macht dazu, da er in allen Gremien und bei allen Publikationsorganen
sitzt und alle Leute von sich abhängig machen kann - und das auch tut. Ich weiß von einigen Geologen aus der ganzen Welt, die sehr sorgfältig gearbeitet und wohl begründete Artikel über
wahrscheinliche neu entdeckte Impaktstrukturen geschrieben haben, die sie aber nicht gedruckt bekommen.
Meinen Sie, dass aus der Impakt-Szene auch nur ein einziger Wissenschaftler wegen des Chiemgau-Impaktes mit uns Kontakt aufgenommen hat, sich einmal vor Ort im Gelände umgeschaut hat, die
Analysen mit uns erörtert hat? Der Impakt-Forscher Dave Morrison aus den USA gibt von sich, dass der Chiemgau- Impakor keinesfalls ein Komet gewesen sein kann. Nach der Statistik (!!) sind
kometare Einschläge auf der Erde derart selten, dass ein solcher Einschlag vor 2.500 Jahren ausgeschlossen werden kann. Inkarnation der Dummheit. Immerhin ist Morrison Geophysiker. Da muss
man konstatieren, dass viele Nicht-Impakt-Geologen da viel aufgeschlossener sind - sofern es nicht um diejenigen geht, die in der Region gearbeitet haben (Stichwörter: Tüttensee und Toteislöcher).
Generell aber ist der Widerstand innerhalb der Geologie gegen Impakt ›an sich‹ immer noch enorm - wie Sie ja auch konstatieren. Nur einige Beispiele: Von einem norwegischen Kollegen hörte ich
unlängst, dass viele, wenn nicht die meisten Geologen am norwegischen geologischen Survey überhaupt nicht an irdische Impakte glauben. (Im Übrigen: glauben. Wissen Sie was das Hauptargument
ist, das wir aus Richtung Meteoritenforschung und Kosmochemie gegen den Chiemgau-Impakt hören: Wir glauben das nicht ...)
In den USA leben die Theorien des Krytovulkanismus aus den 30igerJahren wieder auf, also Modelle für Krater, in denen es offensichtlich eine gewaltige Explosion gegeben hat, aber jegliche Spuren
eines Vulkanismus fehlen. Shattercones [in dünne Lamellen gegliederte Gesteinsgebilde verursacht durch eine Schockwellenmetamorphose] sollen wieder in Diatremen [eruptiv verursachte ›Durchschlagslöcher‹] bei
vulkanischen Explosionen [statt durch einen Meteoriteneinschlag] entstehen. Vor zwei Jahren gab es in den USA auf einer Tagung der GSA einen Vortrag eines Geologen, der [sich sogar wieder erlaubte] ›Beweise‹ gegen
den Impaktursprung des [Nördlinger] Rieses vorbrachte. Usw., usw.
In Kollegenkreisen wird spaßeshalber das Modell [das Velikovsky’aner bekanntlich sehr ernst nehmen] erörtert, dass der ausgesprochen irrationale Widerstand gegen Impakte einer Urangst des Menschen wegen selbst erlebter Impaktkatastrophen entspringt ...
Herzliche Grüße
Ihr Kord Ernstson
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Über Größen: »Illig der Große«
Wenn in den nachfolgenden anonymisierten Schreiben von einem Brief, Rundschreiben etc, die Rede ist, dann ist damit
ein ›Brandbrief‹ zum Thema »Herausgabe u. Redaktion des Zeitensprünge-Bulletins« gemeint, den ich im März 2005 anlässlich
der mir von Heribert Illig angekündigten Zensur meines Leserbriefes/Beitrages an eine große Zahl von Abonnenten der
Zeitschrift geschickt habe.
»Tiefer hängen«
Lieber Herr Menting,
Wir müssen hier das Folgende streng trennen:
1. Illig ist ein durch und durch lieber Mensch.
2. Illig ist ein durchaus eitler Mensch und insbesondere ein eifersüchtiger Hüter seiner Prioritätsansprüche, der auf Kritik oft empfindlich reagiert.
3. Illig ist Herausgeber und Redakteur einer Zeitschrift und als solcher berechtigt und verpflichtet, eingehende Beiträge auch zu redigieren, zu kürzen oder abzulehnen.
Dies betrifft nicht nur das einheitliche Erscheinungsbild. Außerdem trägt er als Verleger das alleinige wirtschaftliche Risiko.
Was lehrt uns das?
1. Selbstverständlich kann er bestimmen, wie mit Zitaten umzugehen ist. (...)
2. Selbstverständlich braucht der Redakteur-Herausgeber-Verleger keinen Artikel anzunehmen, in dem er persönlich angegriffen wird - wenn auch zu Recht.
3. Selbstverständlich kann er nicht Dinge beurteilen, in denen er sich nicht auskennt. Das geht aber jedem von uns so - und manchmal merken wir es nicht.
4. Die Honigbienen-Story eignet sich in der Tat auch für einen Sach-Artikel, den Sie so hätten beginnen können: »H. I. hat auf einen Schnellschuss mit einem ebensolchen reagiert. Man soll aber nicht mit Kanonen auf Honigbienen schießen...«
Grüße
»Sektiererische Neigungen«
Sehr geehrter Herr Menting,
das Gezänk, mit dem Sie mich unaufgefordert behelligen (...), bestätigt meine schon gegenüber Herrn Illig geäußerte Meinung, daß es sich bei dem Zeitensprünge-Kreis mehr und mehr um eine Sekte handelt. (...).
Ich habe mich aus Anlaß Ihres Schreibens auf Ihrer Homepage umgesehen. Offenbar gibt es hier einen Konflikt zwischen einem Guru und einem Möchtegern-Guru bzw. zwischen einem Alphatier und seinem Rivalen.
Ihre spezielle sektiererische Neigung scheint auf einer Grünen-Phobie zu beruhen. Ich bin kein Anhänger der Grünen; die immer als ironische Metapher gemeinte Behauptung, die Dinosaurier seien wegen zu kleinen
Gehirns ausgestorben, stammt nicht einmal von den Grünen, sondern von der verblichenen DKP.
Ihre Beiträge erfordern schon wegen Ihres ›Schwächelns‹ in Hinblick auf Orthographie und grammatische Logik Eingriffe eines Redakteurs. Insofern kann ich Herrn Illig verstehen. Wo Sie rechthaben, mögen Sie Ihr
Recht bekommen. Ich habe meine Bemühungen, Illig von den Spinnern unter seinen Kombattanten (zu denen Sie nicht gehören) zu befreien, aufgegeben.
Mit freundlichen Grüßen
»Selbstverschuldete Unmündigkeit«
Hallo, G. Menting,
(…) Zunächst einmal: Ihr Brief ist gut geschrieben. Auch wenn ich mich als total passiver Rezipient der ›Zeitensprünge‹ zur Sache nicht äußern kann, scheinen mir Ihre Argumente nachvollziehbar. Und Ihre Website, die ich gleich
angeklickt habe, um auch den besagten Leserbrief zu lesen, weist Sie als engagierten, kenntnisreichen und kritischen Naturwissenschaftler/Biologen aus.
Deshalb danke ich Ihnen, daß Sie mir auf diese Weise eine weitere Quelle kritischen Denkens erschlossen haben. Ich werde sie genauso zu schätzen wissen,
wie - unverändert - die Zeitensprünge hinsichtlich der Geschichte des Mittelalters.
(...) Ich bin viel zu unkundig (sowohl in der Geschichte wie auch in den Naturwissenschaften), als auch viel zu (selbst-)kritisch, um zu sagen, ob er letzten Endes mit den 297 Jahren recht behalten wird oder nicht.
Aber ohne ihn wäre ich zwangsläufig in der ›selbstverschuldeten Unmüdigkeit‹ bei einem Thema verharrt, das mich laienhaft sehr interessiert.
Ihnen weiterhin alles Gute!
Gruß
»Gelegentliche Appetitshäppchen«
Lieber Herr Menting,
Ihre Argumente leuchten ein, treffen auf Bedenken, die auch ich schon hatte. Erst beim letzten Heft z.B. hatte ich mich darüber gewundert, dass es bei den Abbildungen trotz PC und Photoshop immer noch eine so schlechte Qualität geben muss.
Und was die Person des Herausgebers angeht, so machte ich mir auch schon Gedanken, warum er nicht im Team zu arbeiten bereit ist, kann aber auch seine Ängste vor einer umstürzlerischen Wende verstehen. Dennoch: Es geht doch - zumindest mir - nicht um Heribert Illig, sondern um Erkenntnis.
Und da wünsche ich mir eine irgendwie geartete Institutionalisierung der Zeitensprünge. Was ist, wenn Herrn Illigs Leistungsfähigkeit einmal einen Einbruch erleiden sollte? Von den Zeitensprüngen erwarte ich durchaus mehr als nur die ständige Prüfung der 297-Jahres-These, sondern gerade auch naturgeschichtliche, paläontologische, erdgeschichtliche Beiträge.
Dass eine einzige Person alles das durchdenken und redigieren kann, scheint mir ausgeschlossen und auch nicht sinnvoll, weil es ja Arbeitszeit von der Hauptaufgabe abziehen würde. Insofern: Auch ich plädiere für einen Beirat.
Ob nun bei Herrn Illig Eitelkeit das Motiv für das Abschotten ist, kann ich nicht beurteilen. Ich unterstelle erst einmal wissenschaftliche und lautere Gründe - besagte Befürchtungen vor einem »Putsch«, einer Machtübernahme durch Phantasten u.ä. - und hoffe auf ein Einsehen bei ihm, dass es als Ein-Mann-Unternehmen mit den Zeitensprüngen nicht auf ewig weitergehen kann.
Bleiben solche nötigen Reformen aus, gibt dies nur weiteren Verdächtigungen zur Motivlage - dass vielleicht auch noch Gewinnstreben oder die Angst vorm Aufdecken von Irrtümern eine Rolle spielen könnten - Nahrung. Und das wäre sehr schade.
Ich wünsche mir - gleich ob inner- oder außerhalb der Zeitensprünge, mit oder ohne Heribert Illig - eine Publikation zu den naturwissenschaftlichen Bereichen der Chronologiekritik, die kontinuierliche Diskussionen zu den einzelnen Themensträngen enthält. Die gelegentlichen Appetitshäppchen in den Zeitensprüngen haben mich neugierig gemacht, jetzt bitte die Hauptmahlzeit!
Dies schreibt ihnen ein »Konsument« bzw. einer aus dem Publikum, der zwar weitererzählt und mitdenkt, aber von seiner Profession her leider nicht mitforschen kann. (...)
Mit den besten Grüßen und dem Wunsch, bei allem notwendigen Streit sachlich zu bleiben.
»Missverhältnis«
Hallo lieber Herr Menting,
(...) Ich habe mir gerade Ihren Leserbrief zu den Bienen angesehen und muss Ihnen sagen, dass ich einen Herausgeber verstehen kann, der einen so langen Leserbrief zu einer so kurzen Notiz im vorigen Heft nicht abdrucken will.
Was Ihr Missverhältnis zu Herrn Dr. Illig betrifft, so ist das wohl der übliche Lauf der Dinge. Jemand hat eine Idee für irgend etwas, andere beteiligen sich. Der Initiator hat Geld, viel Zeit und viel Herzblut hinein gesteckt und möchte natürlich Herr seiner Sache bleiben. Dabei gibt es im Laufe der Zeit Ärger mit den Mitstreitern, die ebenso zum Gelingen beitragen und daraus gewisse Rechte ableiten.
Ich schildere hier gar nicht die Zeitensprünge und Umgebung, sondern eigenes Erleben aus einem Projekt, in das ich viel Arbeit eingebracht hatte. Was bleibt einem anderes übrig, als sich zurückzuziehen ...Ich fürchte, auch Ihnen bleibt nichts anderes übrig.
Ich beziehe die Hefte seit fast zehn Jahren und lese alles immer mit dem größten Interesse. Was daran liegt, dass ich Laie auf allen Gebieten bin und allenfalls am Stil mancher Artikel etwas bemängeln kann.
Sie sehen, ich habe Verständnis sowohl für Ihre Haltung als auch für die von Dr. Illig.
Mit vielen Grüßen aus dem ...
»Alle Töpfe zerschlagen«
Hallo Herr Menting!
Wir haben uns möglicherweise bereits auf einem Zeitensprünge-Jahrestreffen kennen gelernt. Ansonsten kenne ich Sie nur von Ihren Artikeln aus den Jahren 2000-2001 in dieser Zeitschrift und von Ihrem Buch »Die kurze Geschichte des Waldes«, und schätze Sie von daher.
Zu Ihrem Brief mit dem Untertitel "Niedergang der naturgeschichtlichen Berichterstattung und Umgang mit Autoren durch den Herausgeber" möchte ich folgende Punkte anmerken:
1. Es sicherlich traurig und auch der Sache (der Chronologiekritik) nicht dienlich, wenn sich zwei Streiter für die gleiche Sache, die zudem noch miteinander befreundet waren, wie Sie schreiben, derart zerstreiten.
2. Es ist legitim und für den interessierten Kreis der Autoren und Abonnenten auch durchaus wünschenswert, über Auseinandersetzungen mit dem Herausgeber und berechtigte Kritik an ihm sachlich informiert zu werden.
3. Ihr Brief ist jedoch mit einer Wut und Enttäuschung geschrieben, die zu Formulierungen führten, die meines Erachtens so besser nicht in einem offenen Brief an den adressierten Kreis hätten heraus gegeben werden dürfen.
Ich hatte beim Lesen an mehreren Stellen das Gefühl, Sie seien dabei, jetzt »alle Töpfe zu zerschlagen« - ein Verhalten, das bei persönlichen Zerwürfnissen leider oft zu beobachten ist, das ich bei der offensichtlich von
Ihnen empfundenen Kränkung auch irgendwie verstehen und nachempfinden kann, das aber wirklich nicht in eine noch so kleine Öffentlichkeit gehört.
4. Wenn Sie sich mit Herrn Illig über die Zitierweise streiten, die meines Erachtens in den Zuständigkeitsbereich eines Herausgebers fällt, dann frage ich mich, ob Sie nicht genauso eitel sind, wie Sie es ihm vorwerfen. Sind hier nicht zwei
Sturköpfe aneinander geraten? Gut, Sie haben dann schließlich eingelenkt, um dann erfahren zu müssen, dass der Herausgeber weitere Änderungen an Ihrem Artikel forderte ...
5. Für alle anderen Autoren und Abonnenten wäre es natürlich viel interessanter gewesen, Ihre fachliche Auseinandersetzung mit der fehlenden oder ungenügenden naturgeschichtlichen Kompetenz Herrn Illigs weiter verfolgen zu dürfen. Schade. Nun werde ich als Nächstes Ihre Website aufsuchen und mir vielleicht gleich ein Lesezeichen setzen, damit ich nichts versäume, was von Ihrer Seite noch zum eigentlichen Thema kommen wird.
Mit freundlichem Gruß
»Dringende Bitte«
Lieber Herr Menting,
man kann Herrn Illig vorwerfen, was man will, aber ausfallend hat er sich niemals gegenüber all seinen Kontrahenten geäußert. Das muß ich ihm hoch anrechnen. Man könnte meinen, daß Herr Illig ihr böser Vater sei, doch er ist auch nur ein Mensch mit Vorzügen und Schwächen.
Sie haben es nun auch erkennen müssen, daß er ganz allein über seine Zeitschrift bestimmen möchte und Angst hat vor jeglicher Einmischung. Das kann man akzeptieren oder nicht, nur berechtigt das auch niemanden, gegenüber ihn ausfällig zu werden.
Mein dringender Vorschlag oder Bitte an Sie ist es, daß Sie sich bei ihm entschuldigen für Ihre abfälligen Äußerungen. Am besten mündlich, wenn es Ihnen aber zu schwer fällt, auch schriftlich. Sie beide haben trotz aller Verstimmungen immer noch eine große Wertschätzung voreinander.
Unabhängig von dem Gespräch sollten Sie auf jeden Fall auch eigene Wege gehen und sich nicht gänzlich von Herrn Illig abhängig machen. Ihr Tatendrang sollte sich daher nicht auf eine Mitsprache bei der ZS begrenzen. Mit Ihrer schönen website haben Sie ja schon den ersten Schritt gemacht.
Immerhin eint trotz aller Differenzen alle Zeitensprüngler die Kritik an der herkömmlichen Geschichtslehre, sei sie nun sozial- oder naturgeschichtlich. Letzteres ist leider zu kurz gekommen, um so mehr würde ich es bedauern, wenn Sie nicht mehr mitmachen würden. Also reden Sie mit Herrn Illig, er wird Ihnen sicher zuhören und sicher auch froh sein, daß Sie im positiven Sinne wieder einen reinen Tisch zwischen ihnen machen wollen.
Übrigens hatte ich ihm auch einmal vorgeschlagen, sich bei der Herausgabe des Zeitensprünge-Bulletins kompetent unterstützen zu lassen. Nun gibt es eben weniger ZS.
Mit freundlichen Grüßen
»Derart verkracht«
Lieber Herr Menting,
habe Ihre Homepage mit Interesse und großem Respekt für Ihre Leistungen gelesen. (...)
Finde es, obwohl ich Ihre Enttäuschung durchaus nachvollziehen kann, ausgesprochen schade, dass Sie beide sich derart verkracht haben. Da geht viel wertvolle Energie verloren, die für die gemeinsame Sache - die Erforschung von Fehldatierungen und andern für historisch oder wissenschaftlich erwiesenen ›Tatsachen‹ - besser eingesetzt wären.
Ihr
»Unterhaltung auf hohem Niveau«
Hallo Herr Menting,
ich habe Ihr interessantes Rundschreiben erhalten und stimme dem Meisten darin zu. (...). Als pensionierter Ingenieur bin ich auch an naturwissenschaftlichen Fragen interessiert, halte aber hier die vielen Münzen von Königen und Kaisern, die nie existiert haben, für das größte Problem. Insgesamt sind die ZS für mich immer noch Unterhaltung auf hohem Niveau, ohne dass ich alles ganz ernst nehme. Ich würde mich freuen, wenn ich mich mit Ihnen einmal unterhalten könnte, auch telephonisch (....).
Mit besten Grüßen
»Enges Korsett«
Lieber Herr Menting,
an Ihren temperamentvoll vorgetragenen Vortrag über die Buntbarsche (? - in Paderborn) erinnere ich mich noch gut. Auch Ihr Brief zeugt ja von viel Temperament.
Solche Brüche halte ich für normal. Natürlich emanzipieren sich viele von dem engen Korsett der Zeitensprünge und der Eigenwilligkeit ihres Herausgebers. Es gab ja schon die Fälle Topper, Gabowitsch (...) und Pfister (=Anti-Illig).
Aber was soll alles Geschrei? Ähnlichen Ärger hätten Sie mit jedem Redaktionskollegium, es sei denn, Sie versuchten sich selbst als Herausgeber. Keiner läßt gern andere auf seinen gepflegten Rasen latschen.
Die Artikel in den ZS sind doch nur zum Selbstverständnis: Wer liest die denn? Wer wirklich Anerkennung sucht, muß sich sowieso noch woanders durchsetzen.
Wo die Schmerzgrenze ist, muß jeder selber wissen: Vielleicht besteht die Kunst darin, allen Widrigkeiten zum Trotz seine Weisheiten ›reinzuschmuggeln‹? Und: immer locker zu bleiben, nach besseren Alternativen suchen.
Ihr Buch habe ich übrigens auch hier zu stehen - ob es aber ›richtig‹ ist, kann ich auch nicht abschließend sagen. Für mich als Laien war es interessant.
Herzliche Grüße aus...
»Verantwortungsvolle Bürde«
Sehr geehrter Herr Menting,
ich hatte ebenfalls Ihre Mitteilung über die Redaktion erhalten, und mit etwas gemischten Gefühlen Ihre Ausführungen gelesen.
(...) ich habe auch schon bei Hr. Illig veröffentlicht. Sicherlich ist mir sein Engagement beim Korrigieren aufgefallen. Ich habe es aber nie störend oder als ›besserwisserisch‹ empfunden. (...).
Auf der anderen Seite kenne ich dieses Problem, was Sie ansprechen, nur zu gut aus beruflichen Projekten. Meine Mitarbeiter kritisieren auch mich all zu oft, mehr zu teilen und weniger zu herrschen!
Sicherlich haben Sie in einigen Einzelaspekten nicht unrecht, denn ich weiß, dass man als Projektleiter instinktiv dazu neigt, es lieber selber zu machen, nach dem Motto: »Was man nicht selber macht, klappt nicht!«
Auf der anderen Seite ist es als >Nicht-Leiter< eine ganz andere Sache, zu unterstützen etc., aber dabei nicht die Hauptverantwortung zu tragen. Und diese Verantwortung ist eben zuweilen eine Bürde, die einen manchmal zwingt anders zu reagieren, wie es die Partner von einem erwarten!
(....) Auf der einen Seite finde ich es gut, diese Angelegenheit unter Kollegen offen zu diskutieren. Auf der anderen Seite sollte man aber auch die persönlichen Rechte des Gegenüber respektieren, und da gefällt mir bei aller Offenheit und dem sicherlich berechtigten Sachanspruch sowie der angestauten Verärgerung Ihr Ton nicht ganz.
Das soll aber auch keine Beleidigung sein, sondern eher der Versuch einer Beschwichtigung, denn bei allen Diskrepanzen dürfen wir als Wissenschaftler doch das gemeinsame große Ziel nicht aus den Augen verlieren: Die Suche nach der Wahrheit! (...)
Mit freundlichen Grüßen
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Über Größen: »Apostel Darwins« – Zum Tod von Ernst Mayr
Sehr geehrter Herr Menting,
»vielen Dank für die ausführliche Biographie von Ernst Mayr«
»eine sachliche Diskussion setzt gewisse Regeln und Umgangsformen voraus. Wenn Sie ein inhaltliches Anliegen und gute Argumente haben,
was sollen dann die persönlichen Gehässigkeiten gegen Ernst Mayr? Sieht Ihrer Meinung nach ›sachliche und fundierte Kritik‹ so aus?«
»Ihren Text habe ich anfänglich mit Interesse, dann mit zunehmender Verärgerung gelesen. Offensichtlich sind Sie, anders als ich,
Ernst Mayr nie persönlich begegnet. Er hat auf mich nicht den Eindruck hinterlassen, eine der wissenschaftlichen Primadonna’s zu
sein, wie Sie ihn schildern. Dass die ihm erbrachten Ehrungen seiner menschlichen Eitelkeit geschmeichelt haben könnten, wird
niemand in Abrede stellen. Allerdings zeichnet Mayr eine Größe aus, die ich bei anderen (vor allem ID-Jüngern) vermisse: als
falsch erkannte Positionen konnte er räumen. Ihr Text ist für mich eine ekelige Fledderei, gegen die Mayr sich nicht mehr wehren
kann. Sicherlich wird es zu einer kritischen wissenschaftlichen Würdigung Mayr’scher Postulate kommen müssen, ist er doch sehr
stark von der Biologie seiner Zeit geprägt und hat nicht mehr die sich überschlagenden Befunde der molekular begründeten Evolutionsbiologie
in sein Gedankengebäude integrieren können, nur wird diese Auseinandersetzung eben keine Fledderei wie die Ihre sein. Ihrem Text
unterliegt eine unchristliche Schadenfreude über den Tod eines Sie störenden Geistes. Schämen Sie sich.«
»Sie, Herr Menting, SIND ein Kreationist.«
Stellungnahmen von Mitgliedern der AG Evolutionsbiologie
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Arkadien im Canyon
Münster, 22.09.2005
Sehr geehrter Herr Menting,
da ich von einem Freund hörte, das im Steinbruch bei Brochterbeck Uhus brüten sollen, fuhr ich dort heute einmal mit jemandem in der Hoffnung
hin, sie vielleicht durch das Fernglas zu sehen und eventuell zu fotografieren.
Kaum das wir unser Auto parkten und ausstiegen kam auch schon jemand hinter uns hergefahren, parkte direkt neben uns und wies uns – ohne
überhaupt zu wissen, ob wir das überhaupt vorhatten – erst einmal nach Gutsherrenart darauf hin, wir sollten bloß nicht in seinen Steinbruch
gehen. Dieses Verhalten hat uns jedenfalls den Ausflug etwas verdorben.
Da wir den Uhu nicht gesehen haben, bin ich heute bei Onlinerecherchen über Google auf den Artikel auf Ihre Webseite aufmerksam geworden
und musste feststellen, dass es wohl nur dieser Uhuschützer Herr Lütke gewesen sein kann und dass er sich wohl immer so aufführt.
Eigentlich wollte ich Ihnen nur zu dem Artikel gegen die Verfüllung des Sees gratulieren. Ich finde das Geld sollte lieber in eine bessere
Pflege des ziemlich verfilzten Halbtrockenrasens oberhalb des Steinbruchs gesteckt werden.
Mit freundlichem Gruß
Detlev Behrens [Naturfotograph, siehe auch www.detlevbehrens.de]
Osnabrück, 19.12.2005
Sehr geehrter Herr Menting,
ich habe mich die letzten Stunden begeistert mit Ihrer Internetseite beschäftigt. Es tut gut zu erfahren, dass es Menschen gibt,
die sich intensiv um die Verhinderung solcher behördlich legalisierten Katastrophen kümmern und den so genannten Umweltschutz einmal
hinterfragen und durchleuchten. Als junger Mineraliensammler habe ich mich schon oft über den Umweltschutz wundern müssen, auch im
Fall des Brochterbecker Sees. So wurde ich dort im Frühjahr/Sommer dieses Jahres vertrieben (ich frage mich, ob es der selbsternannte
Uhuschützer war), als ich dort ein paar handgroße Stücke Kalkstein mit Markasit im Bruch suchte und mit den Hammer etwas formatierte.
Dabei ist gerade die lokale Geologie und Mineralogie für mich von höchsten Interesse, da das Osnabrücker Bergland auf Grund seiner
Geologie eine erstaunliche Vielfalt an Mineralien bietet, die eigentlich untypisch für Sedimentgesteine ist und ich mich außerdem mit
dieser Region sehr verwurzelt fühle.
Bei Wanderungen/Exkursionen sind mir öfters an alten Fundpunkten Schilder aufgefallen, die das jeweilige Gebiet als Naturschutzgebiet
oder Bodenschutzgebiet einstufen und so ein Sammeln von Mineralien dort illegal machen. Das völlig absurde dabei ist, dass es sich
dabei um rein von Menschenhand geschaffene Landschaften handelt (z. B. Felder, Äcker, Forste, Tongruben etc.). Ein gutes Beispiel
hierfür ist auch der ehemalige Zechsteinbruch in Ibbenbüren-Uffeln am Mittelland-Kanal. In den 70er und 80er Jahren gab es in dem
schon damals aufgegebenen Steinbruch ein regelrechten Sammleransturm, da dort Quarze von alpinen Ausmaßen in Drusen im Gestein
gefunden worden sind. Dabei wurde von den Sammlern relativ viel Gestein von den Wänden des ehemaligen Steinbruchs gerissen. Bedenkt man
allerdings wie viel dort in den Jahren zuvor vom Betreiber abgebaut worden ist, ist der »Abbau« der Sammler als verschwindend gering
bezeichnen. Um diese Sammlertätigkeit zu verhindern, wurde das Gebiet dann von den Behörden unter strengen Schutz gestellt. Heute
ist (so steht es auf den Schildern) das Einbringen und Entfernen jeglichen Materials verboten und wird bestraft.
Natürlich gestehe ich ein, dass ich hier in einem Interessenkonflikt stehe und meinen Standpunkt vertrete, aber meine Besuche im
ehemaligen Zechsteinbruch liefern auch zahlreiche Argumente. So fand ich dort nicht nur zahlreiche alte Lagerfeuer, sondern Autobatterien,
Fahrräder, Plastikmüll vom letzten Grillen, Autoreifen, einen Fernseher und einen Monitor, Flaschen, Gartenabfälle und anderen Müll aus den
letzten Jahren. Ich frage mich, wie es um die aktiven Umweltschützer in diesem Gebiet steht, die sich doch eigentlich regelmäßig um die
Müllbeseitigung in einem so wichtigen Landstrich kümmern müssten. Weiterhin wird hier versucht eine Übergangslandschaft zu schützen, die
auf natürlichem Wege wohl bald vom typischen Buchenwald verdängt werden wird. Beim »unerlaubten« Durchstöbern der Gesteinshalden, die Reste
der damaligen Sammelleidenschaft sind, stieß ich auf drei Feuersalamander und einen Molch, Tiere, die ich vorher lange nicht mehr entdeckt
hatte und denen es offensichtlich in den von Sammlern verursachen feuchten Ritzen, Spalten und Hohlräumen der Halden recht »gut ging«.
Jegliche Ernsthaftigkeit verlor für mich jedoch dieses Schutzgebiet, als ich im Herbst mitten im alten Steinbruch eine weiträumige
Grabung (im Kupferschiefer) der Universität Münster entdeckte. Hier wurde im großem Maßstab Gestein abgebrochen, durchgesehen und zu
Halden zusammengeschüttet. Zudem flogen Zeitungsreste und Verpackungsreste von Gipsschachteln (zum Eingipsen der gefundenen Fossilien)
im Wald herum. Ich denke zwar nicht, dass diese Grabung der Universität irgendeinen Schaden in dem Steinbruch verursacht hat, aber
die offensichtliche Differenzierung zwischen »studierenden Forschern« und nur »laienhaften Forschern« und ihren Rechten verärgert
mich! Außerdem muss ich hier anmerken, dass ich keinen Abfall beim Sammeln hinterlasse und sehr viele Erkenntnisse über die Geologie,
Mineralogie und Paläontologie im Osnabrücker Bergland nur auf der fleißigen Arbeit und den Erkenntnissen von öffentlich nicht subventionierten
Privatpersonen beruhen.
Ich schreibe Ihnen dies als Beispiel für einen weiteren, durch den sogenannten »Umweltschutz« verursachten Missstand. Für mich bedeutet
mein Hobby nicht nur Interesse an Mineralien und etwas Heimatkunde, sondern stellt vor allem auch eine Identifizierung mit der Natur und Umwelt
dar. Alleine deshalb ist es für mich selbst schon wichtig, keinen »Schaden« in der Natur zu hinterlassen und meinen Blick auf das Gesamte zu
richten. So durfte ich mich nicht nur an den Salamandern erfreuen, sondern auch schon an Uhus, anderen Tieren und Pflanzen - alles in aktiven
und sehr lauten Steinbrüchen!
Ein weiteres wahnwitziges Vorhaben der Superlative unter dem Deckmantel des Naturschutzes und der »Naturaufwertung« ist die geplante
Bundesgartenschau 2015 am Piesberg Osnabrück (auch hier nistet übrigens der Uhu). Auf kritische Schreiben an Mitverantwortliche habe ich nicht
einmal eine Antwort erhalten.
Mit freundlichem Gruß
Hermann Steinfurter [Name geändert]
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