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Das Przewalski-Pferd Stammform oder Neandertaler der Pferde
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Przewalski-Pferde (sprich: Pschewalski) bei der Fellpflege. Nach seiner Entdeckung durch den
gleichnamigen Naturforscher galt dieses einzige echte rezente Wildpferd lange Zeit als Urahn
des modernen Pferdes. (Foto: AFP)
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In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beschäftigte die Zoologen und Paläontologen die Frage,
wer die Vorfahren der Hauspferde waren (vgl. Wendt 1956): Waren sie bereits ausgestorben oder
lebten sie noch in einem irgendeinem Erdenwinkel? Die meisten Naturforscher hielten die mausgrauen
Tarpane für den Vorfahr der Hauspferde. Sie kamen damals noch in wilden oder halbwilden Herden in
den ukrainischen Steppen nördlich des Schwarzen Meeres vor und waren erstmals 1768 von dem deutschen
Naturforscher Samuel Gottlieb Gmelin (1744-1774), als aschgraue Pferde mit kurzer und straubiger
Mähne und einem schwarzen Aalstrich auf dem Rücken beschrieben worden. Ob sie aber tatsächlich
echte Wildpferde oder eher verwilderte Hauspferde waren, die sich in dünnbesiedelte Gebiete
zurückgezogen hatten, war ungewiss, denn als die Frage aufkam, waren sie schon so gut wie
ausgerottet. Vor allem wurden sie von den südrussischen Bauern verfolgt, weil diese den
Tarpan-Hengsten übelnahmen, dass sie ihnen ihre zahmen Stuten weglockten. 1879 wurde der
vermutlich letzte Tarpan zu Tode gehetzt. Trotz seines völlig unklaren Status haben sich zu
Beginn des 20. Jahrhunderts die Zoologen im Verein mit den Taxonomen des Tarpans bemächtigt.
Sie unterschieden sogar zwei Unterarten des einst in den mitteleuropäischen Wäldern und osteuropäischen
Steppen heimischen Tarpans: Der Steppentarpan (Equus f. gmelini) und der
Waldtarpan (Equus f. sylvaticus).1)
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Die einzig bekannte Darstellung eines lebenden Tarpans zeigt ein etwa 5 Monate altes
Hengstfohlen. Die Zeichnung wurde 1841 von einem Künstler namens Borisov angefertigt.
Die Proportionen des juvenilen Tieres entsprechen nicht denjenigen eines adulten Pferdes.
Auch der kurze Schwanz und die hagere (Halb-)Stehmähne gehen vermutlich auf dieses Konto.
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Im selben Jahr stieß der bedeutende russische Forschungsreisende und Militärgeograph
Nikolai Michailowitsch Prschewalski (1839 - 1888) in der im chinesisch-mongolischen
Grenzgebiet gelegenen (östlichen) Dsungarei auf ein Rudel pferdeähnlicher Tiere. Sie waren
sehr scheu und galoppierten wie der Sturmwind mit gesenktem Köpfen sowie erhobenen Schweifen
davon und verschwanden in der mongolischen Wüstensteppe. Zu seiner Freude gelang es ihm, sie
wiederholt zu beobachten und wie folgt zu beschreiben: Gedrungene Statur mit kräftigen Hals
und schweren Gliedern, fahlgelbes bis rötlich-braunes Fell mit weißem Bauch, großer Kopf mit
konvexer Nasenlinie, kleinen Ohren und Mehlnase, straffe hochstehende Mähne, dunkle Beine
und langer fast bis zum Boden reichender Schwanz. Da sie Ähnlichkeiten mit dem etwas kleineren
Kulan
hatten, war Przewalski fest davon überzeugt, einen neuen asiatischen Halbesel entdeckt zu haben.
Als er sich bei den Einheimischen nach dem Tier erkundigte, erfuhr er, dass es ihnen wohlbekannt
war. Die Kirgisen bezeichneten es als Kertag, die Mongolen als Takhi, was soviel wie heilig
bedeutet. Und auch bei ihnen galt es als großer Verwandter des Kulans. Es sei sehr scheu und
selten, würde aber wegen seines schmackhaften Fleisches gejagt. Schon ein Jahr später musste
sich Prschewalski jedoch von seinem Freund dem Zoologen Iwan S. Poliakov, der sich das Skelett
und Fell eines Kertags beschafft hatte, eines Besseren belehren lassen.
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Um 1900 umfasste der Lebensraum der Przewalski-Pferde noch die östliche Dsungarei und
den Mongolischen Altai. Die Dsungarei ist eine zentralasiatische Beckenlandschaft im
nordwestlichsten China. Die letzten wildlebenden Przewalski-Pferde wurden Ende der
1960er Jahre in den Gebirgstälern und Vorhügeln des Tachin-Shar-Nuruu (»Berge der
gelben Pferde«) an natürlichen Quellen und Brunnen beobachtet.
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Poliakov kam zu dem Schluss, dass es sich um keinen neuen Halbesel, sondern um ein
Wildpferd (Equus przewalskii) handelt. Sein 1881 in der Zeitschrift der Petersburger
Geographischen Gesellschaft »Iswestja« veröffentlichter Bericht schlug wie Bombe in der
Zoologenschaft ein. Niemand glaubte ihm. Die einflussreichen Anhänger der These, der
Tarpan sei der Stammvater der Hauspferde, spekulierten, dass es sich bei den entdeckten
Pferden, um verwilderte Mongolenpferde handelte. Die größte Kritik kam vom Entdecker selbst.
Prschewalski, der auch Rittmeister war, konnte sich nicht vorstellen, dass der kurzbeinige,
kurzhalsige und dickköpfige Kertag irgendetwas mit einem edlen Pferd zu tun haben könnte.
Die Pferdemerkmale waren aber eindeutig: Kurzer Schwanzknochen, große Backenzähne, kleine
Ohren sowie Hornwarzen an den Vorder- und Hinterbeinen. Darüber hinaus ähnelte es verblüffend
den eiszeitlichen Pferde-Darstellungen, die als farbige Höhlengemälde, Ritzzeichnungen oder
Elfenbein- und Knochenschnitzereien zunehmend bekannt wurden. Durch den Forschungsreisenden
Grigori J. Grum-Grschimailo, der in der südlichen Dsungarei einige Kertags erlegt
hatte, kamen 1889 die ersten Häute und Skelette des Przewalski-Pferdes nach Europa, so
dass sich die europäischen Zoologen von seinen Wildpferd-Merkmalen des überzeugen
konnten. Ab 1896 unternahm der deutsch-russische Großgrundbesitzer und Tierliebhaber
Friedrich von Falz-Fein (1863 1920) Anstrengungen, sich lebende Exemplare zu beschaffen,
da er eine rasche Ausrottung der Tiere befürchtete2).
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Links: Ein Przewalski-Pferd mit typischer Stehmähne, sandfarbenen bis rotbraunen
Rücken, hellem Schwalbenbauch, schwarzen Strümpfen, Mehlmaul und hellen Augenringen.
(Foto: Wikimedia Commens) Rechts: Das Aussehen der eiszeitlichen Wildpferde ist
uns aus Höhlenbildern (hier eine Wandmalerei aus der jungpaläolithischen Höhle von Lascaux) gut
bekannt. Da das mongolische Wildpferd diesen in seinem Phänotypus diesen sehr ähnelt, sprach man
ihm lange Zeit den Status des Urwildpferdes zu.
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Mit Hilfe des Zoologen Eugen Büchner nahm er Verbindung zu einflussreichen Personen im mongolisch-russischen
Grenzgebiet auf, die bei der Beschaffung der Wildpferde behilflich sein könnten. So kamen sie in Kontakt zu dem
im sibirischen Bijsk lebenden Kaufmann Nikolai Assanow, der mit China Handel trieb und im mongolischen
Kobdo (Chowd) eine Handelsstation unterhielt. Mit seiner Hilfe wurden unter großen Schwierigkeiten und
gegen gute Bezahlung die ersten Jagdexpeditionen ausgerüstet. Man beschränkte sich darauf, Fohlen zu fangen,
da die erwachsenen Wildpferde zu schnell und ungestüm waren. 1897 gelang es erstmals eine Anzahl junger
Wildpferde zu fangen, doch sie gingen alle ein, weil sie von der stundenlangen Hatz erschöpft waren und
die Schafsmilch, mit der man sie zu fütterte, zu fett war. Friedrich von Falz-Fein arbeitete daraufhin
eine aus heutiger Sicht brutale Methode aus, wie Kertag-Fohlen zu fangen, zu füttern und zu transportieren
sind: Eine Kertag-Herde wurde mit Rennpferden verfolgt und der Leithengst, der seinen Harem und die
Mutterstute(n), die ihre Fohlen zu verteidigen suchte(n), wurden so schnell wie möglich abgeschossen.
Dann wurden die führungslosen Fohlen mit einer Seilschlinge eingefangen und mit zusammengebundenen Beinen
auf dem Rücken eines Kamels zu einer Fangstation transportiert. Dort warteten schon mongolische Hauspferdestuten,
deren eigene Fohlen man zuvor getötet hatte, auf die noch von der Muttermilch abhängigen Wildfohlen. Damit die
Pferde-Ammen die fremden Fohlen an ihre Zitzen ließen, verkleidete man sie mit dem Fell des getöteten
Fohlen.3)
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Ein um 1900 erlegtes Przewalski-Pferd in der mongolischen Steppe. Von den übereifrigen
Naturforschern wurde der Artenschutz noch bis ins beginnende 20. Jahrhundert vielfach
mit der Flinte betrieben, um Skelette oder Felle als Belegexemplare für Museen zu sammeln
oder Jungtiere für Zoos und Tierparks einzufangen4). Allein 1901 wurden 52 Fohlen gefangen.
Dazu mussten etwa 20 - 25 Harem-Herden aufgespürt und verfolgt und eine weitaus größere
Zahl erwachsener Pferde abgeschossen werden (Boyd et al. 1994).
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Mit dieser Methode wurden im Frühjahr 1899 die ersten Fohlen erfolgreich gefangen und
Richtung Westen transportiert. Im Herbst 1899 trafen die ersten vier jungen Stuten in
dem südrussischen Landgut und Tierpark Askania Nova ein. In den Jahren 1903 und 1904
folgten weitere Einkäufe von Wildfängen. Die meisten Wildpferde wurden jedoch von dem
berühmten Tierfänger und -händler Carl Hagenbeck (1844 1913) nach Europa
eingeführt. Der schickte seinen erfahrensten Expeditionsleiter Wilhelm Grieger zunächst
mit einem Tiertransport nach Askania Nova, wo er die Beschaffung der Wildpferde
ausspionierte, und dann weiter nach Bijsk zu Assanow. 1901 schnappte er dort v. Falz-Fein
52 Fohlen vor der Nase weg, von denen allerdings nur 28 die lange Reise nach Europa überlebten.5)
Praktisch alle heutigen Przewalski-Pferde lassen sich auf Wildpferdfohlen zurückzuführen, die
zwischen 1899 und 1904 gefangen wurden6). Von den insgesamt 54 importierten Tieren starben
die meisten, ohne Nachkommen zu hinterlassen. Zählt man noch die mongolische Hausstute hinzu,
die von einem Przewalski-Hengst gedeckt wurde und deren Sohn im Tierzuchtinstitut Halle als
Deckhengst für die dort gehaltenen Przewalski-Stuten genutzt wurde, stammt die gesamte heutige
Population von insgesamt 13 Pferden ab. In der freien Wildbahn war der Kertag-Bestand durch die
verlustreichen Fangaktionen und intensive jagdliche Verfolgung stark dezimiert worden. Zusätzliche
Verluste brachte die Konkurrenz nomadischer Viehherden, durch die sie in äußerst karge
Halbwüsten-Habitate verdrängt wurden. Die letzten ihrer Art wurden Ende der 1960er Jahre auf
einer unzugänglichen Hochebene am Rande der Wüste Gobi beobachtet. Seitdem gelten sie in der
freien Wildbahn einmal abgesehen von den seit Anfang der 1990er Jahre wieder ausgewilderten
Exemplaren als ausgestorben.
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(Foto: Reuters / Petr Josek)
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Mitte der 1950er Jahre befanden sich nur noch knapp 50 Przewalski-Pferde in Gefangenschaft
und vermutlich eine noch erheblich geringere Zahl in freier Wildbahn. Die Tierpark- und
Zoopopulation war arg von Inzuchtdepression bedroht und die Wildpopulation litt darüber
hinaus unter Verdrängung in unwirtliche Halb-Wüstengebiete, extrem harte Winter und intensive
jagdliche Verfolgung zur Fleischgewinnung. Die Art war kurz vorm Aussterben. Erst als man
auf internationaler Ebene Austauschprogramme zwischen den verschiedenen Tierparks startete
und ein Zuchtbuch einführte, vermehrte sich die Gefangenschaftspopulation wieder. Anfang
der 1980er erreichte sie bereits die 500er-Marke. Als die Kapazitäten in den 1990er Jahren
in den Zoos und Tierparks allmählich an ihre Grenzen kamen, begann man mit der
Wiederauswilderungsversuchen in der Ukraine, Ungarn, Kasachstan und in den mongolisch-chinesischen
Ursprungsgebieten. Heute leben etwa 1.500 Exemplare in Gefangenschaft und einige hundert in
Auswilderungsgebieten. Da die gesamte Population auf nur 12 Wildpferde (und eine mongolische Hausstute)
zurückgeht, ist ein Großteil der ursprünglichen genetischen Variabilität der Art verloren gegangen.
Zudem hat die über 100-jährige Zucht zu einer extrem starken Selektion, z. B. auf bequeme, gegenüber
Stuten, Nachwuchs und Pfleger weniger aggressive Hengste, geführt (Kolter & Zimmermann 2001). Man
kann daher fragen: Wie viel Wildpferd hat sich im heutigen Przewalski-Pferd noch vom ursprünglichen
Kertag des 19. Jahrhunderts erhalten?
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Kommen wir zurück zu der eingangs gestellten Frage, welche Stammform der Vorfahr der Hauspferde
war (vgl. Wendt 1956): Nach der Entdeckung des Przewalski-Pferdes geriet die Tarpan-Theorie
zunehmend in die Kritik. Da es in den Museen keine Belegexemplare für den Tarpan gab, hatten
deren Anhänger zwar noch versucht, aus urtümlichen Pferderassen ein mausgraues Pferd mit aufrechter
Mähne rückzuzüchten. Dabei bediente man sich sogar eifrig des Przewalski-Pferdes, das doch eigentlich
eine minderwertige Rolle als Vorfahr des Hauspferdes spielen sollte. Anfang der 1950er Jahre wurde
jedoch auf einer internationalen Tagung von Zoodirektoren beschlossen, dass solche Rückzüchtungen
nicht anerkannt werden, da nicht überprüfbar war, inwieweit sie ausgestorbenen Wildarten entsprechen.
Zudem kamen Paläontologen nach gründlicher Analyse des Tarpan-Problems zu dem Ergebnis, dass nichts
auf die Existenz eines eiszeitlichen »mausgrauen straubigen« Pferdes hinweist, wie
Samuel Gottlieb Gmelin es Ende des 18. Jahrhunderts erstmals beschrieben hatte7). Von nun
an galt das Przewalski-Pferd, dessen wissenschaftlich korrekter Name Equus ferus przewalskii POLIAKOV 1881
lautet, als das einzige echte Wildpferd. Aber war dieses »Urwildpferd«, wie man von nun an vermutete,
auch wirklich der Vorfahr unserer Hauspferde?
Erstaunlicherweise eher nicht, denn fast alle vorliegenden Erkenntnisse schließen das Przewalski-Pferd
als Stammform des Hauspferdes aus. Die Argumentation fußt auf karyotypische, molekulargenetische,
morphologische, und ethologische Untersuchungen und Überlegungen:
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Das Przewalski-Pferd besitzt mit 66 Chromosomen einen Karyotyp, der vom Hauspferd, das nur
64 Chromosomen hat, abweicht. Die Differenz ist entweder durch Verschmelzung (bei den Vorfahren
des Hauspferdes) oder Spaltung (beim Przewalski-Pferd) zweier Chromosomenpaare entstanden.
Da weder eine Chromosomenspaltung noch eine -verschmelzung mit einem Verlust an genetischer
Information einhergehen, wird dadurch die enge Verwandtschaft der beiden Arten nicht in Frage
gestellt, zumal Hybriden, die in der ersten Generation über 65 Chromosomen verfügen, fertil sind.
Dass sich der unterschiedliche Karyotyp aber bis heute erhalten hat, spricht dafür, dass es sich
beim Przewalski- und Hauspferd um getrennte Stammlinien handelt.
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Zwischenzeitlich liegt eine Fülle von Studien vor, in denen anhand von molekulargenetischen
Kriterien geprüft wurde, ob das Przewalski-Pferd die Stammform des Hauspferdes ist. Der
sequenzierte Probenumfang der mitochondrialen DNA (mtDNA) umfasst inzwischen einige 1.000 Pferde
unterschiedlichster geographischer Herkunft und Rasse und ist daher solide8). Alle Untersuchungen
kommen zu dem Ergebnis, dass das mongolische Wildpferd über bestimmte, durch Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNPs) charakterisierte
Sequenzmuster (Haplotypen) verfügt, die nur bei ihm und bei keinem anderen Pferd gefunden werden
konnten. Da diese Haplotypen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht abgeleitet sind, können sie nicht
anzestral zu allen modernen Pferden sein (Jansen 2002, Pflughart 2007).9)
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Przewalski-Pferde unterscheiden sich morphologisch erheblich von Hauspferden. Untersuchungen an
Skeletten zeigen, dass sie abweichend von Hauspferden über 19 statt 18 Brustwirbel verfügen.
Ihre Mähne und auch die Haare der
Schweifrübe
unterliegen im Gegensatz zum Hauspferd einem jährlichen Haarwechsel. Die Mähne bleibt deshalb
von Natur aus als kurze, aufrechte Bürste stehen. Eine Hängemähne und Stirnlocken wie bei
domestizierten Pferden sind bei gesunden Tieren so gut wie nicht vorhanden. Auch die Schweifrübe
zeigt aufgrund des Haarwechsels ein nur kurzes Deckhaar. Ferner verläuft durch die Mähnenmitte
und weiter über den Rücken ein schwarzer Aalstrich, der sich auf der Rückseite Schweifrübe
fortsetzt und erst in der schwarzen Schwanzquaste endet.
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Mehr als hundertjährige Erfahrung mit in Gefangenschaft gehaltenen Przewalski-Pferden haben
gezeigt, dass bei Versuchen sie zu zähmen, massive Störungen ihres Sozialverhaltens auftreten,
wie z. B. unkontrollierte Aggression, Impotenz und Verstoßung der eigenen Fohlen. So gut wie
alle Versuche, Przewalski-Pferde zuzureiten oder vor einen Wagen zu spannen, sind gründlich
fehlgeschlagen. In ihrer Zähmbarkeit ähneln sie in etwa dem Zebra, d. h. auch wenn sie als
Fohlen in der Obhut des Menschen aufwachsen, werden sie nach einiger Zeit dem Menschen gegenüber
scheu und aggressiv. Folglich macht auch ihre Ethologie unwahrscheinlich, dass sie von unseren
Vorfahren zur Domestizierung benutzt wurden.
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Dieser prächtige Przewalski-Wildpferdehengst wurde Friedrich von Falz-Fein 1901 vom russischen
Zaren geschenkt (Quelle: v. Falz- Fein 1930). Dass sie ähnlich
Zebras als unzähmbar gelten,
schließt nicht aus, dass es mit viel Aufwand und Geduld ausnahmsweise gelingt, einzelne Tiere
an den Menschen zu gewöhnen und zuzureiten. Die Domestikation eines Wildpferdes beinhaltet aber
einen viel weitergehenden Prozess. Sie umfasst nicht nur, dass man eine Pferdepopulation gefangen
hält und Individuen als Reit- oder Arbeitstiere nutzt, sondern auch, dass man diese Pferde gezielt
züchtet (vgl. Pflugradt 2007).
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Das Przewalski-Pferd war zwar am Ende der Eiszeit in der gesamten eurasischen Steppe (also dort
wo Wildpferde mit hoher Wahrscheinlichkeit domestiziert wurden) beheimatet; es sprechen aber alle
Indizien gegen die Annahme, dass dieses letzte überlebende Urwildpferd die Stammform
des Hauspferdes ist. Der international anerkannte Pferdeexperte Jasper Nissen 1998 (zitiert nach
Jansen 2002) geht in diesem Zusammenhang sogar noch einen Schritt weiter: »Man kommt
fast in die Versuchung zu fragen, ob die gemeinhin als Urwildpferd bezeichnete, bisher als Ahn
aller Hauspferde angesehene Art überhaupt ein echtes Pferd ist. Sagen wir es scherzhaft und
ein wenig überspitzt: Ebensowenig, wie der Neandertaler unser Großvater war, sondern nur sein
Vetter, ist vielleicht Equus przewalskii poljakoff nicht der Großvater unserer domestizierten
Pferde, sondern nur einer seiner Verwandten aus einer Seitenlinie.«
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Foto: Vetmeduni Vienna/ Petra Kaczensky
Przewalski-Pferde gelten seit einer letzten Sichtung im Jahr 1969 als in
freier Wildbahn ausgestorben und haben nur in zoologischen Gärten überlebt.
Seit dem Start von aufwändigen Wiederansiedlungsprojekten im Jahr 1992
konnten in der Mongolei trotz einiger Rückschläge wieder freilebende
Populationen von mongolischen Wildpferden aufgebaut werden. Das Foto
zeigt Wildpferde, die 2004 in ihre neue Heimat, der Wüste Gobi,
freigelassen wurden.
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Nachbemerkung
Bleiben die Fragen, wer denn nun die Vorfahren unserer Hauspferde waren, wann sie domestiziert
wurden und ob es ein oder mehrere Domestikationszentren gab? Durch Funde von fossilen
Pferdeknochen und Wildpferde-Mumien, die im Permafrostboden konserviert waren, weiß man,
dass die eurasische Steppe am Ende der letzten Eiszeit von morphologisch und genetisch
unterschiedlichen Wildpferdepopulationen bevölkert war. Nur eine davon, nämlich das
Przewalski-Pferd, hat sich in der dünn besiedelten zentralasiatischen Steppe erhalten.
Als frühester sicherer Beweis für die Domestikation des Pferdes gilt der Fund eines
Streitwagengrabes in der eurasischen Steppe südlich des Urals aus der Zeit um 2.000 v. Chr.
Mit ziemlicher Sicherheit wurde das Pferd aber bereits früher domestiziert, weil es
schon vor der Entwicklung des Streitwagens geritten worden sein musste. Da in bis
zu 2.000 Jahre älteren Ausgrabungsstellen in der nordkasachischen Steppe, Pferdknochen
als Grabbeigaben gefunden wurden, geht man aus archäologischer Sicht davon aus, dass das
Pferd schon vor über 5.000 Jahren in eurasischen Steppe domestiziert wurde.
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Die wichtigsten Domestikationszentren des Pferdes (schwarze Kreise und Ellipsen), hergeleitet
von dem renommierten österreichischen Pferdewissenschaftler Dr. Thomas Druml (2006) aus
archäologischen Funden [und m. E. auch genetischen Befunden, G.M.]. Das Vorkommen von
Wildpferden in der nacheiszeitlichen eurasischen Steppe ist als Schraffur dargestellt.
Zeitliche und geographische Reihenfolge der Domestikation: Osteuropäische und asiatische
Steppen, Dnjepr und Don: 4.200 -3.500 v. Chr., Südwestasien (Turkmenistan): 3.000 v. Chr.,
Mitteleuropa: 3.000 v. Chr., Westeuropa (Kanalküste): 2.600 v. Chr.,
Südwesteuropa (Iberische Halbinsel): 2.500 v. Chr. und Mesopotamien (zwischen Schwarzen
und Kaspischen Meer): 1.800 v. Chr.
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Jansen (2002) hat durch molekulargenetische Untersuchungen gezeigt, dass das Mitochondrien-Genom
der Hauspferde eine erstaunlich hohe genetische Diversität aufweist. Er geht daher davon aus,
dass die gefundenen Haplotypen auf mindestens 77 Gründerstuten zurückgehen. Pferde zeigen
damit ein erhebliches komplexeres Domestikationsgeschehen als Rinder oder Ziegen, die sich
auf weniger Gründerlinien zurückführen lassen. Dies ist wegen der enormen Schwierigkeiten,
die mit der Domestikation von Wildpferden verbunden sind, auch nicht erstaunlich. Für ihn ist - ebenso
wie für den Druml (2006) - die in der archäologischen Literatur häufig diskutierte,
einmalige Domestikation des Pferdes in der eurasischen Steppe damit widerlegt. Aus der geographischen
Verteilung der Haplotypen lassen sich neben dem zuvor genannten, weitere Domestikationszentren auf
Iberischen Halbinsel und im Gebiet Nordeuropas rekonstruieren.
Warmuth et al. (2012) versuchten, die Widersprüche zwischen genetischen und archäologischen
Befunden aufzulösen. In einer groß angelegten Studie sammelten sie DNA-Proben von über
300 Pferden aus osteuropäischen und zentralasiatischen Ländern und modellierten mit Hilfe
der analysierten mtDNA- und Y-Chromsom- Sequenzen sowie archäologischer Indizien, die
Ausbreitung der Wildpferde und ihre Domestizierungsgeschichte.10) Nach ihren Daten begann
die Domestizierung der Wildpferde vor 6.000 Jahren in der westlichen eurasischen Steppe.
Nach und nach seien dann immer wieder Wildpferde eingekreuzt worden, um die Herden zu
erhalten und zu vergrößern. Dabei handelte es sich vor allem um Stuten, da sie einfacher
als Hengste zu zähmen seien. Dieser Umstand erkläre die hohe Diversität der mütterlich
vererbten Mitochondrien-DNA und täusche vor, dass die Wildpferde in mehreren Regionen
domestiziert worden seien.
Anmerkungen
1) Wendt (1956) kommentiert die damalige Motivlage entlarvend, dass man den
Tarpan nicht nur mit dem mittelalterlichen Schelch der Nibelungen identifizierte, sondern
sogar die »schöne These« entworfen hatte, »nach der das Pferd im Gegensatz zum afrikanischen
Esel und zum asiatischen Halbesel ein abendländisches, von europäischen Indogermanen
gezähmtes Tier sei«. Noch 2009 haben Zessin, Gröning und Brauckmann in ihren »Bemerkungen
zur Systematik rezenter Equidae« beide Tarpan-Unterarten in die »Liste wissenschaftlicher
Pferdnamen« aufgenommen. Bereits 2006 hatte Hartmann die taxonomische Wiederbelebung
eines Tarpan-Wildpferdes als Stammform der Hauspferde kritisiert: »Das Postulat im
Tarpan die echte Stammform unserer Hauspferde zu sehen, muss [aber] als Versuch betrachtet
werden, eine veraltete Taxonomie zur Erklärung der Herkunft der Hauspferde von phänotypisch
ähnlichen Vorfahren zu bemühen.« Eine weitere aus einer veralteten Taxonomie
herrührende (von den Evolutionsbiologen gern aufgegriffene) Unart ist es, domestizierte Arten
als eigene Arten zu klassifizieren. So wird das Hauspferd häufig als Equus caballus bezeichnet.
Tatsächlich ist es aber eine Unterart des Wildpferdes (Equus ferus) und sollte daher als
Equus ferus caballus bezeichnet werden.
2) Vgl. zum Folgenden den Bericht des Tierliebhabers Friedrich von Falz-Fein an
die Staatliche Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen, der in dem ausgesprochen lesenswerten
und informativen Werk »Askania Nova Das Tierparadies« von Woldemar von Falz-Fein (1930) zitiert wird.
3) Damit war die Tortur für die Fohlen noch lange nicht zu Ende. Nach kurzer Erholung in der
Fangstation mussten sie mit ihren Ersatzmüttern eine anstrengende, monatelange Reise antreten.
Zunächst verpackt in Jutesäcken auf dem Rücken von Kamelen zum knapp 800 km entfernten Bijsk
in Russland, wobei der letzte Teil der Reise per Schiff zurückgelegt wurde. Von dort aus weiter
mit der (transsibirischen) Eisenbahn in die Südukraine (Askania Nova) oder nach Westeuropa (Hamburg).
Während das riesige Landgut Askania Novo des Tierliebhabers Friedrich von Falz-Fein die Endstation
für die Fohlen war, wurden sie vom Tierfänger und -händler Carl Hagenbeck an verschiedene Tierparks
und Zoos in Europa und Amerika weitertransportiert. Oft erreichte weniger als die Hälfte der
ursprünglich in der Dsungarei gefangenen Tiere ihre endgültigen Bestimmungsorte.
4) Nur die Jäger setzen diese unrühmliche Tradition des Artenschutzes bei ihrer
sogenannten Hege mit der Flinte bis heute fort. Über den jungen Naturliebhaber (und Jäger)
Friedrich von Falz-Fein (Schöpfer des Tierparadieses Askania Nova) wird in diesem Zusammenhang
folgendes berichtet: »Man sah ihn fast nie anders als mit seinem Lieblingsdrilling
herumwandern. Er war immer bemüht, schädliche Raubvögel zu vernichten oder seltene Zugvögel
flügellahm zu schießen, um sie auszuheilen und seinen Vogelhäusern einzuverleiben«. Was Ende
des 19. Jahrhundert vielleicht zeitgemäß war, kann heute nur noch als Anachronismus bezeichnet,
so z. B. das Bestreben der Jägerschaft, Raben- und Greifvögel zum Zwecke des Jagd- und
Naturschutzes kurz zu halten.
5) Hagenbeck (1908) berichtet eine völlig abweichende Darstellung der Geschichte.
Er räumt nur ein, dass Grieger auf Askania Nova die Fangplätze der Wildpferde »in der Nähe
von Kobdo unterhalb der nördlichen Abhänge des Altaigebirges« ausspioniert habe. Auf einer
entbehrungsreichen und abenteuerlichen Expedition habe Grieger dann mit Hilfe angeworbener
mongolischer Nomaden 52 Wildfohlen gefangen. Die Geschichte ist mit so vielen dramaturgischen
Elementen bestückt, dass nicht auszuschließen ist, dass sie zu einem erheblichen Teil erfunden
ist und Grieger alle oder doch zumindest einen großen Teil der Fohlen von Assanow erworben hat.
Von Falz-Fein und Hagenbeck stimmen allerdings darin überein, dass es je nach geographischem
Habitat der Wildpferde-Vorkommen zwei oder drei Unterarten gegeben haben soll, die sich in der
Färbung unterschieden.
6) Das keine weiteren Tiere in den Westen gelangten, lag daran, dass das Geschäft
immer schwieriger geworden war. Die Fangaktionen hatten die Herden zersprengt und in unzugängliche
Wüstengebiete getrieben (vgl. Cerutti 1998). Anfang des 20. Jahrhundert lebten in der Umgebung
von Kobdo nur noch drei größere, stark von Inzucht bedrohte Herden des Kertags. Um 1920 lebten
vermutlich bereits mehr reinblütige Wildpferde in Wildparks als in der Dsungarei.
7) Man ging so gar noch weiter und vermutete, dass der Tarpan zu den vielen
verwilderten Hauspferden zähle, wie sie überall auf der Erde die vom Menschen verlassenen
Steppengebiete durchziehen. Gegen diese Einschätzung sprechen die detaillierten Beobachtungen
des deutsch-russischen Tierliebhabers Friedrich von Falz Fein, der glaubhaft berichtet,
dass es noch bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhundert in der nogaischen Steppe
Tauriens (nördlich der Krim-Halbinsel) kleine mausgraue Wildpferde gegeben habe, die
nicht von verwilderten Hauspferden abstammen (vgl. v. Falz-Fein 1930) .
Sehr häufig wird das Konik-Pferd mit dem Tarpan in Zusammenhang gebracht. »Die Rasse gilt
allgemein als domestizierter Nachfahr des Tarpans und wird daher auch manchmal als Primitivpferd,
also eine wenig durchgezüchtete Rasse mit atavistischen Merkmalen, beschrieben. Die moderne
Geschichte des Koniks begann 1780, als die letzten in Polen lebenden Tarpane eingefangen und
in einem Wildpark bei Bilgoraj (Südpolen) angesiedelt wurden [
] 1806 waren jedoch die Mittel
des Wildparkbesitzers erschöpft und die Pferde wurden an die umliegenden Bauernhöfe verschenkt.
Die nachfolgenden Generationen behielten jedoch das Erscheinungsbild weitgehend bei. Der Grund
dafür ist darin zu suchen, dass der Landstrich um Bilgoraj recht abgeschieden liegt und der
vorhanden Landschlag ohnehin vom Tarpan geprägt gewesen sein soll.« (Jansen 2002)
8) Mitochondrien sind Zellorganellen mit einem zirkulären Genom. Die mitochondriale
DNA (mtDNA) wird nur maternal, d. h. mütterlicherseits vererbt. Da sie ausschließlich von der
Mutter auf die Nachkommen übertragen wird, unterliegt sie im Unterschied zur Zellkern-DNA keiner
Veränderung durch die Rekombination. Die mtDNA ist aber mutationsanfälliger als die Zellkern-DNA,
d. h sie weist mehr Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNPs) auf und eignet sich daher gut für die
Rekonstruktion von Stammbäumen.
9) Da sämtliche heute lebenden Przewalski-Pferde von nur vier Stuten abstammen, kann
nicht völlig ausgeschlossen werden, dass ausgestorbene maternale Linien, die Basis der modernen
Pferde bilden. Dagegen spricht aber, dass Goto et al. (2011) in einer phylogenetischen Analyse
des kompletten mitochondrialen Genoms dieser vier überlebenden mütterlichen Erblinien zeigen
konnten, dass sich die Stammlinien beider Arten vor mindestens 120.000 Jahren trennten. Und
Dawei et al. (2009) konnten anhand einer Analyse der mitochondrialen DNA des chinesischen Pferdes
nachweisen, dass es nicht wie früher aufgrund der geographischen Nähe vermutet wurde vom
mongolischen Wildpferd abstammt, sondern mehr mit modernen Pferden verwandt ist.
10) Auch diese Studie ist nicht der Weisheit letzter Schluss, da in die
Untersuchung DNA-Proben von Pferde-Populationen westlich der Ukraine, also aus Mittel- und
Westeuropa, nicht eingeflossen sind. Diese seien aufgrund der komplexen Geschichte der
Pferdezüchtung in dieser Region für die verwendete Modellierung nicht geeignet. Während von
den Autoren für Mitteleuropa aufgrund des Mangels an geeigneten Wildpferdhabitaten ausgeschlossen
wird, dass dort ein Domestikationszentrum gab, würden sich für die Iberische Halbinsel die
Indizien mehren, dass dort Wildpferde domestiziert wurden. Dahinter steckt die Annahme, dass
Wildpferde Steppentiere sind und sich im nacheiszeitlichen Mitteleuropa nur aufgrund eines
Mangels an Steppen-Habitaten in Feucht- oder Waldgebiete zurückgezogen haben. Dagegen ist
einzuwenden, dass die noch vorhandenen halbwilden Pferdepopulationen in der Camargue oder
im Meerfelder Bruch genauso gut als Indiz dafür genommen werden können, dass Pferde bezüglich
ihrer Habitatwahl sehr flexibel sind.
Literatur
Boyd, Lee & Katherine A. Houpt, eds. (1994): »Przewalkis Horse The history and biology
of an endangered species«. New York
Diese (nicht gerade billige) Monographie der Geschichte des Przewalski-Pferdes stützt sich
zu einem erheblichen Teil auf deutschsprachige Literatur. Es stößt auf, dass in der Literaturliste
so gut wie kein deutschsprachiger Titel bezüglich der Rechtschreibung korrekt zitiert wird.
Da heißt es z. B.: »Das Pferd, Säugetierkundlich oder Saugetierkundliche Mitteilungen,
Zeitschrift für Saugtierkunde, durchweg and statt und, Zeitschrift des Kölner Zoo,
Zoologische Garten, Giebt es in Mittelasien, wahrend der Jahre, der einbindung des
Hengstes, Fachebereich Biologie Westfallische Wilhelms-Universität Munster«.
Eine unglaubliche Schlamperei, die einmal mehr zeigt, dass die einst bedeutende
Wissenschaftssprache Deutsch, inzwischen nicht nur ihren Status verloren hat, sondern
auch noch im Nachhinein verhunzt wird. Man darf Zweifel hegen, dass in der Monographie
bei solchen groben formalen Ungenauigkeiten die relevanten Inhalte der Artikel korrekt
rezipiert wurden.
Cerutti, Herbert (1998): »Von Tieren - Die Heimkehr des Wildpferdes«. - In:
NZZ Folio 05/98
Dawei, Cai et al. (2009): »Ancient DNA provides new insights into the origin of Chinese domestic horse«.
In: Journal of Archaeological Science 36
De Driehoek (2009): »De Paarden Encyclopedie«
Het Przewalski Paard
Druml, Thomas (2006): »Das Noriker Pferd«. Graz
Falz- Fein, Woldemar von (1930): »Askania Nova Das Tierparadies«. Melsungen
Goto, Hiroki et al. (2011): »A Massively Parallel Sequencing Approach Uncovers Ancient
Origins and High Genetic Variability of Endangered Przewalski's Horses«. In:
Genome Biology and Evolution
Hagenbeck, Carl (1908): »Von Tieren und Menschen«. Berlin
Hartmann, Otto (2006): »Pferdezucht«. Stuttgart
Jansen, Thomas (2002): »Untersuchungen zur Phylogenie und Domestikation des
Hauspferdes (Equus ferus f. caballus) Stammesentwicklung und geografische Verteilung«.
Dissertation an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Kolter, Lydia & Waltraud Zimmermann (2001): »Die Haltung von Junggesellengruppen für
das EEP-Przewalskipferd Hengste in Gehegen und Reservaten«. In:
Zeitschrift des Kölner Zoos 44(3)
Pflugradt, René (2007): »Phylogenetische Untersuchungen am Hauspferd (Equus caballus) mit
besonderem Bezug zur Domestikation«.
Diplomarbeit an Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Wartmuth, Vera et al. (2012): »Reconstructing the origin and spread of horse domestication in the Eurasian steppe«. In:
Proceedings of the National Academy of Science
Wendt, Herbert (1956): »Ein Rittmeister verwechselt Esel und Pferd«. In:
Auf Noahs Spuren Die Entdeckung der Tiere. Hamm
Zessin, Wolfgang, Elke Gröning & Carsten Brauckmann (2009): »Bemerkungen zur Systematik
rezenter Equidae (Mammalia)«. In: Ursus, Mitteilungsblatt des Zoovereins und Zoos Schwerin 15 (1)
G.M., 30.11.2012
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Diese in der Grotte de La Marche (Lussac-les-Châteaux) in Frankreich
entdeckte Steinzeichnung lässt sogar den Schluss zu, dass Pferde schon vor
mehr als 12 000 v. Chr. in der archäologischen Kulturstufe des Magdalénien mit
Zaumzeug geritten oder geführt wurden. Unter einer Vielzahl von Linien ist auf
der Steintafel ein Pferdekopf erkennbar, der ein Halfter trägt oder sogar
abzuschütteln versucht.
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